Herbst-Ernte: Safran, Hopfen, Nüsse & Co

Der Herbst ist nicht nur landschaftlich eine wunderschöne Jahreszeit, sondern auch deshalb, weil man vieles ernten kann, was man über’s Jahr mit Hingabe kultiviert hat. Eine sehr befriedigende Tätigkeit, aber auch enorm zeitraubend, weil man die Früchte ja auch verarbeiten und konservieren muss. Im Moment beschäftigen mich Safran, Hopfen, Nüsse und jede Menge Kräuter.

Was den Safran betrifft, so dachte ich bis vor einigen Tagen, dass die Krokusse den sehr feuchten Sommer in der Standard-Erde beim Brunnen nicht überstanden haben. Schwerer Irrtum. Beinahe über Nacht sind die Blüten aus dem Boden geschossen und haben mir die reichhaltigste Safranernte seit Beginn der Pflanzung beschert. 🙂

SafranfädenDer Hopfen hat dieses Jahr entlang der Regenrinne fast unser Dach erklommen und in einer unglaublichen Menge weibliche Blüten hervorgebracht. Einen Teil davon hab ich getrocknet und zu Tinktur und Tee verarbeitet, einen noch größeren einfach eingefroren, weil ich nicht mehr wusste, wohin mit der Fülle. Und zulange offen lagern sollte man den Hopfen auf keinen Fall, da die Inhaltsstoffe (Humulon, Lupulon – lat. Name Humulus Lupulus) sehr flüchtig sind.

Hopfenblüten

Hier ein paar Anwendungen:

Hopfentee: 1 TL getrocknete Zapfen mit 150 ml Wasser überbrühen und etwa 10 Minuten ziehen lassen. Vor dem Schlafengehen getrunken sorgt er für entspannte Nächte, eine halbe Stunde vor Mahlzeiten beugt er Magenproblemen vor.

Hopfenmilch: 250 ml (Pflanzen-) Milch kurz aufkochen, 2 TL getrocknete Hopfenzapfen zugeben, ca. 8 Minuten ziehen lassen und abseihen. Mit 1 TL Honig gesüßt ergibt das einen feinen Schlummertrunk.

Hopfenlikör: 150 g frische Hopfenzapfen, Schale einer Bio-Zitrone und 200 g Kandiszucker mit 1 Liter 38%-igem Alkohol aufgießen und 4 Wochen ziehen lassen. Dabei öfter durchschütteln. Danach abseihen und in dunklen Flaschen noch einige Wochen nachreifen lassen. Hilft bei Magenbeschwerden nach reichlichem Essen.

Zum Hopfen hab ich mittlerweile eine Menge Info-Links gesammelt. Hier sind einige davon:

Nüsse gibt es dieses Jahr – vermutlich wegen der extrem feuchten Witterung – nicht so viele wie das letzte, und auch nicht in der gewohnten Qualität. Nichtsdestotrotz werfen die Bäume reichlich Walnüsse ab, und ich hab ein feines Rezept für veganen Nussbraten ausfindig gemacht:

Veganer Nussbraten:

2 EL Öl
1 gr. Zwiebel, fein gehackt
2 TL Hefeextrakt
125 g gegarte Maroni, fein gehackt
50 g Haselnüsse, sehr fein gehackt
50 g Walnüsse, grob gehackt
100 g Vollkornsemmelbrösel
1 EL frischer Rosmarin
2 Knoblauchzehen, zerdrückt
Salz und Pfeffer

Die Zwiebel in Öl glasig dünsten. 300 ml Wasser und Hefeextrakt hinzufügen und langsam zum Kochen bringen.
Maroni, Nüsse, Semmelbrösel, Rosmarin und Knoblauch in einer Schüssel verrühren, die Flüssigkeit zugießen und zu einer glatten Masse verarbeiten. Mit einer Prise Salz und etwas Pfeffer würzen.
Eine flache Auflaufform ausfetten und die Masse einfüllen. 30 Minuten bei 180 °C auf der mittleren Schiene goldbraun backen. Überkühlen lassen und servieren.

Die Kräuter, die der Garten jetzt vor dem Winter noch hergibt, versuche ich durch Trocknen und Einfrieren zu konservieren. Kapuzinerkresse beispielsweise ist sehr gesund, aber nur schwer mit vollem Aroma konservierbar. Ich bin jetzt dazu übergegangen, das Kraut – und auch die Blüten – fein zu hacken und in Eiswürfelförmchen zusammen mit ein bisschen Wasser gebrauchsfertig einzufrieren. Das hat sich super bewährt, weshalb ich es auch mit meinen Basilikum-Sorten, Maggikraut & Co. so machen werde.

Kräuter-Eiswürfel