Je älter, desto „grüner“ …

Je älter ich werde, desto mehr geht mir „Zeugs“ im Alltag auf die Nerven. Womit ich Dinge meine, die entweder nur unnütz herumstehen und verstauben, redundant vorhanden oder so umständlich zu benutzen sind, dass man sich im Bedarfsfall sowieso lieber nach Alternativen umsieht. Die Liste ist lang. Und seit geraumer Zeit werde ich immer unerbittlicher bei der Beseitigung dieser Zeit- und Platzräuber. Mit dem erfreulichen Nebeneffekt, dass unser Haushalt dadurch immer „grüner“ und umweltfreundlicher wird.

Der ganze Tuben-, Spender- und Tiegel-Wahnsinn im Bad war mir schon seit langer Zeit ein Dorn im Auge. Deshalb sind wir dazu übergegangen, zum Duschen nur mehr (teilweise selbsterzeugte) Stückseife zu verwenden, was zum einen keinen Pastik-Verpackungsmüll generiert und nebenbei noch viel ergiebiger, preiswerter und chemiefreier ist. Handcreme und anderes Kosmetikzeugs kann man zudem ganz simpel bei Bedarf aus Öl und Bienenwachs selber herstellen, weshalb auch diese Produkte einfach nicht mehr gekauft, sondern nur mehr Altbestände aufgebraucht werden.

Auch der Haufen verschiedener Putzmittel, die man angeblich braucht um das Haus in Schuss zu halten, ist in Wirklichkeit vollkommen unnötig, wie ich festgestellt habe. Essig, Zitronensaft und Soda sind natürliche, schadstoffreie und verpackungsarme Alternativen, die man sowieso immer zur Hand hat.

Selbiges gilt für die Hausapotheke. Es ist unglaublich, wieviel überflüssige Medikamente und auch Nahrungsergänzungsmittelchen sich dort ansammeln. Abgesehen davon, dass wir so gut wie nie ernsthaft krank sind, kommen wir mit ein bisschen Verbandszeug, Aspro und Heilkräutern aus dem Garten für die leichten Fälle problemlos über die Runden. Und in den schwereren Fällen sollte man ohnehin zum Arzt gehen und nicht an sich selber herumdoktern.

Erfreulicherweise hat durch das „Abspecken“ unseres Alltags auch das Müllvolumen deutlich abgenommen. Während wir früher (vor allem, als wir noch in der Wiener Wohnung wohnten) meistens alle zwei Tage einen vollen Müllsack rausgetragen haben, fällt mittlerweile maximal einer pro Woche an – zusammen mit ein bisschen Plastikmüll, der in den gelben Sack wandert. Im Sommer, wenn der Großteil unserer Lebensmittel  aus dem eigenen Garten kommt, steht auch schon mal eine halbleere Mülltonne am Ende des Monats zur Abholung bereit. Und nicht zuletzt wirkt sich das natürlich auch sehr erfreulich auf das Haushaltbudget aus. 😉

Hier also die Alternativen, die in unserem Haushalt nun seit einiger Zeit mit Erfolg eingesetzt werden:

Essig(-Essenz): Neutralisiert Gerüche, wirkt desinfizierend, entfernt Kalkflecken ebenso gut wie kommerzieller Essigreiniger, sorgt für streifenfreie Fensterscheiben, kann als Klarspüler im Geschirrspüler und als Weichspüler in der Waschmaschine eingesetzt werden, bekämpft dauerhaft Schimmelflecken, leistet beim Entkalken von Geräten gute Dienste uvm.

Soda: Sehr wirksam als Abfluss- und WC-Reiniger, in warmem Wasser gelöst als Allzweck- und Fettfleckenreiniger, als Bleichmittel bei der Gardinenwäsche uvm.

Zitronen(-saft): Sorgt für frischen Duft, entfernt Kalk- und besonders gut auch Fettflecken, kann als Weichspüler in der Waschmaschine eingesetzt werden, ersetzt kommerzielle Haarspülungen uvm.

Schmierseife: Zur schonenden Grundreinigung der Böden, als Allzweckreiniger und Geschirrspülmittel uvm.

Also einfach mal googlen, ein bisschen guten Willen und Experimentierfreudigkeit zeigen und damit Natur, Geldbeutel und vielleicht sogar die eigene Gesundheit schonen. Was will man mehr? 🙂