Blitzbrote

Die Woche war sehr hektisch und über der ganzen Arbeit im Job und der Baustellenorganisation für den neuen Heizungskreislauf ist uns eines Abends das Brot ausgegangen. Nicht einmal mehr die Gefriertruhe hatte etwas zu bieten, und das nach 21 Uhr mit einem Mordsgrummeln und Vorfreude auf feinen Käse im Magen. Schande, das gab’s noch nie.
Also musste für die Jause rasch Gebäck her, was eigentlich nur mit Backpulver-Teigen möglich ist, die nicht gehen müssen. Leider werden diese Brote zumeist sehr bröselig und trocken und sind nach einem Tag steinhart. Oder doch nicht?

Im Kühlschrank war noch eine angefangene Packung Buttermilch und ein Packerl Topfen. Ich hab beides einfach zu Brotteigen verarbeitet – in der Hoffnung, dass besonders der feuchte Topfen das Gebäck ein bisschen saftiger und haltbarer machen würde.

Topfen-Weckerl

250 g Topfen
1 Ei
Salz nach Geschmack
250 g Mehl (hab gemischtes Vollkornmehl genommen)
1 gehäufter TL Backpulver
Leinsamen, Sonnenblumenkerne etc. zum Bestreuen

Backrohr auf 160 Grad Heißluft vorheizen. Alle Teigzutaten zu einem geschmeidigen Klumpen verkneten, in sechs gleich große Portionen teilen und daraus kleine Brötchen formen.

Teig für Topfenweckerl

Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen, mit Wasser einpinseln und nach Belieben mit Körnern bestreuen. Anschließend rund 20 Minuten goldbraun backen.

Topfenweckerl

Das Ergebnis waren flaumige, saftige, angenehm säuerliche Weckerl, die perfekt mit Käse und Humus harmonieren.

Buttermilch-Brot

80-100 g Haferflocken (nachdosieren, wenn der Teig zu feucht ist)
250 g Mehl (wiederum gemischtes Vollkornmehl)
1 TL Salz
1 TL Backpulver (od. Weinstein)
250 ml Buttermilch

Backrohr auf 200 Grad Celsius (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Alle Zutaten zu einem kompakten Teig verarbeiten, in zwei Teile teilen und Brote formen.
Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen, kreuzweise tief einschneiden, mit Wasser bepinseln und nach Belieben mit weiteren Haferflocken oder Körnern bestreuen. Ich hab für eine mediterrane Note noch etwas gehackten Rosmarin untergemischt und ein paar Nadeln ins Brot gesteckt. Dann rund 25 bis 30 Minuten backen und auf einem Rost auskühlen lassen.

Sauermilchbrot

Dieses Brot war ebenfalls ein Gedicht. Und beide Gebäck-Varianten waren auch drei Tage später innen noch sehr saftig und geschmacklich einwandfrei.

So sind wir doch noch zur ersehnten Käsejause gekommen – halt eine halbe Stunde später, dafür aber mit warmem, duftendem Brot und einem Gläschen frischem Sturm in der Backzeit. So kann ein ermüdender Baustellentag ausklingen. 🙂