Heidelbeerpiroggen

Nachdem wir vor ein paar Wochen das wunderbare Theaterstück Heidelbeerpirogen von Beatrice Gleicher gesehen haben und dort auch mit der gleichnamigen Speise verköstigt wurden, musste ich das einfach selber nachkochen. Einschlägige Rezepte hab ich im Netz nicht allzu viele gefunden. Vom Hefeteig, über eine Art Nudelteig mit Butter bis hin zu Blätterteig war da alles dabei. Ich hab mich für eine ganz einfache Mischung entschieden und bin hochzufrieden mit dem Ergebnis.

Den Teig hab ich aus folgenden Zutaten geknetet (mein Glas war ca. 0,2 Liter groß):

  • 2 Gläser Mehl (hab normales glattes Weizenmehl und einen kleinen Anteil 10-Korn-Vollkornmehl verwendet)
  • 1 Ei
  • 1 EL Öl
  • 1 Prise Salz
  • ca. 1/2 Glas Wasser (am besten warm)

Die Wassermenge muss man entsprechend dosieren, sodass man einen nicht mehr klebrigen, gut ausrollbaren Teig erhält. Hat man zuviel davon erwischt, bessert man einfach mit etwas Mehl nach.

Anschließend rollt man den Teig  dünn aus und stanzt daraus mit dem Rand eines Glases in passender Größe Kreise aus. Auf diese legt man dann jeweils einige Heidelbeeren, klappt sie zusammen und drückt die Ränder mit den Zinken einer Gabel gut fest.
Ich hab gefrorene Heidelbeeren verwendet, denke aber, dass es mit frischen ebenso gut, wenn nicht besser, geht.

Heidelbeerpiroggen

In einem großen Topf mit simmerndem Salzwasser lässt man die Piroggen daraufhin garen. Das dauert nur wenige Minuten. Sobald sie wieder oben schwimmen, lässt man sie noch kurz nachziehen und holt sie mit einer Schaumkelle aus dem Wasser.

Heidelbeerpiroggen

Mit etwas Sauerrahm (oder Crème fraîche) serviert ergibt dies ein wirklich wunderbares Gericht!
Ich könnte mir auch gut vorstellen, es mit etwas Vanillesoße und Zimt als süße Variante aufzutischen.

Der Teig ist generell leicht hergestellt und ziemlich universell einsetzbar. Im Gegensatz zum klassischen Nudelteig, der im Normalfall ohne Wasser auskommt, ist diese Variante etwas geschmeidiger und extrem einfach zu verarbeiten. Ich hab danach gleich noch einmal eine Piroggen-Variante mit Gartenkräuter-Ricotta-Füllung gemacht, die ebenfalls super geschmeckt hat.

Was die Garten- und Wildkräuter betrifft, so kann man mittlerweile ja wieder aus dem Vollen schöpfen. Fast jeden Tag gibt es ein „Kräutersupperl“, das nicht nur einfach hergestellt und gesund, sondern auch ziemlich wohlschmeckend ist.

Meistens schwitze ich dazu einfach Zwiebel und Knoblauch in etwas Öl an und gieße mit Gemüsebrühe auf, in der ich ein paar Stücke Karfiol und Erdäpfeln weichkoche. Zum Schluss kommt dann die Kräutermischung hinzu (Löwenzahn, Brennnessel, Taubnessel, Wegerich …), und alles wird noch einmal aufgekocht, püriert und abgeschmeckt. Garniert mit einer paar Blüten vom Andenknoblauch ergibt das ein feines Essen, bei dem auch das Auge etwas davon hat. 🙂

Kräutersupperl mit Andenknoblauch

Auch sonst ist es draußen wieder eine wahre Freude. Die Terrasse strotzt vor Zitrusfrüchten und -blüten, alles duftet, die Obstbäume stehen in voller Blüte … und ich muss mich sputen, dass ich endlich meine Beete fertig mache.

Zitrusplantage auf der Terrasse