Die Hagebutten-Saison ist eröffnet

Im Pflanzenportrait, das ich für meinen Kräuterwissen-Kurs erstellt habe, hat sich alles um die Hundsrose und ihre Verwendung und Verwertung gedreht. Naturgemäß liegt der Schwerpunkt dabei auf den Früchten – den Hagebutten. Diese werden nun endlich reif, sodass ich einige der vielversprechenden Rezepte in der Praxis ausprobieren kann.

Begonnen hab ich heute mit der Herstellung von Hagebutten-Sirup, der wirklich herrlich schmeckt und obendrein noch ziemlich gesund ist:

Die Hagebutten waschen und von den Stielen und dem Blütenansatz befreien. In einem Topf mit Wasser aufgießen, sodass alle Früchte gerade bedeckt sind, und kurz aufkochen lassen. Über Nacht zugedeckt stehen lassen. Am nächsten Tag die Früchte weich kochen bis einzelne Hagebutten aufplatzen und das Fruchtwasser leicht zäh blubbert. Durch ein Sieb in einen anderen Topf abgießen, das Fruchtmark vorsichtig durch ein Sieb drücken und ebenfalls zugeben.

Diesen Fruchtbrei nun mit ein bisschen Zitronensäure und Zucker (je nach Haltbarkeit und Geschmack etwa 100g Zucker auf 100ml Fruchtbrei) zu einem Sirup in der gewünschten Konsistenz einkochen und noch heiß in sterilisierte Gläser abfüllen.

Die im Sieb verbleibenden Kerne und Fruchthaare können getrocknet und als gesunder und wohlschmeckender Tee aufgebrüht werden.

Für andere Rezepte, die das Säubern jeder einzelnen Frucht erfordern, hab ich momentan einfach zuwenig Zeit. Reizen würde mich noch die Herstellung von Hagebutten-Wein nach folgendem Rezept:

3,5 lt Hagebutten säubern, fein schneiden und mit einem Holzlöffel zerstampfen. Die Maische in eine tiefe Schüssel füllen und mit 7 Liter kochendem Wasser übergießen. Nach Belieben Saft und Schale einer Bio-Orange zufügen.
1 kg Zucker zufügen und auf 24 Grad Celsius erwärmen.
1 TL frische Edelhefe unterrühren, 1 TL Zitronensäure und 1/2 TL Tannin (Gerbsäure) zufügen.
Die Schüssel mit einem Tuch abdecken und 24 Stunden stehen lassen.
Dann durch ein Tuch abseihen, die Flüssigkeit in eine Ballonflasche füllen, mit Gärverschluss verschließen und bei etwa 24 Grad ausgären lassen.
Nach dem Gärprozess den Wein in Flaschen abziehen und gut verschließen.