Origami-Pflanztöpfe aus Altpapier

Die Karwoche war dieses Jahr nicht wirklich erbaulich: Mama im Krankenhaus, viel Arbeit in der Firma, Deadline für die Wohnungsräumung und zwei der drei Helfer krank, mieses Wetter mit argem Sturm … ein Wunder, dass doch alles irgendwie fertig geworden ist und geklappt hat. Abseits des ganzen Wahnsinns bin ich kaum zu etwas Anderem gekommen. Nur meine Sämlinge haben ein bisschen Aufmerksamkeit eingefordert. Einige davon sind mittlerweile so groß, dass sie umgetopft werden müssen. Und da ich Plastik(-Blumentöpfe) aus unserem Haushalt soweit als möglich eliminieren möchte, habe ich kompostierbare Origami-Pflanztöpfe aus Zeitungspapier gefertigt.

Schon vor einiger Zeit bin ich auf den Paper-Potter gestoßen, mit dem man Anzuchttöpfe aus Altpapier herstellen kann: http://mauerblumen.blogspot.co.at/2011/03/anzuchttopfe-aus-zeitungspapier.html

Ich hab schon ernsthaft überlegt, mir so ein Ding selber zu machen bzw. die im obigen Blogeintrag genannte Alternative mit der Konservendose auszuprobieren. Bei der weiterführenden Internet-Recherche bin ich aber auf eine einfache Origami-Alternative gestoßen, die hier wirklich schön beschrieben wird: http://rosarose.twoday.net/stories/blumentopf-aus-zeitungspapier-selbermachen/
Einen Faltplan gibt es hier: http://www.gbstern.at/uploads/media/papiertopf_faltanleitung_01.pdf

Über die Brauchbarkeit dieser Altpapier-Töpfe gehen die Meinungen weit auseinander. Vielen sind sie schimmelig geworden, einigen vorzeitig zerfallen, andere wiederum haben bemängelt, dass es den Pflänzchen durch die Verdunstungskälte über das feuchte Papier leicht zu kühl werden kann. Manche verpflanzen die Sämlinge, wenn sie groß genug sind, gleich zusammen mit dem Papiertopf um die Wurzeln zu schonen. Andere wiederum behaupten, dass die Wurzeln dann nur schwer durch das Material stoßen und besser anwachsen, wenn man das Papier vorher abzieht. Fragen über Fragen … es wird Zeit, das selber einmal auszuprobieren.

Vorab hab ich noch meine Bedenken bezüglich der Toxizität der Druckerschwärze zerstreut. Mir war zwar bekannt, dass man Zeitungspapier problemlos kompostieren kann/darf, was darauf hinweist, dass es um die Inhaltsstoffe der Farben nicht ganz so arg bestellt sein kann. Da eigentlich alle Informationsquellen zum Thema, die ich im Internet gefunden habe, Entwarnung geben, konnte die Massenproduktion sofort starten. 🙂
Hier eine ganz gute Zusammenfassung: http://www.helpster.de/druckerschwaerze-giftig-das-sollten-sie-bei-zeitungen-und-illustrierten-beachten_115969

So hab ich also in den paar entspannenden Minuten vor dem Schlafengehen Pflanztöpfe gefaltet und die größten Sämlinge auch gleich umgesetzt. Als einzige Änderung gegenüber der oben verlinkten Anleitung hab ich die beiden Laschen jeweils mit einer Heftklammer fixiert, was die Töpfe doch stabiler macht und auch die Ökobilanz kaum schmälert.

Origami PapieranzuchttöpfeBis jetzt schaut alles sehr gut aus. Ich bin gespannt, ob und wie lange sich diese Methode bewährt. Der Platz rund um die hellsten Fenster im Haus wird schon knapp. Es wird also Zeit, dass sich der Winter endgültig verabschiedet und ich meine Schützlinge ins Freie entlassen kann. Dann müssen die Papiertöpfe ja auch nicht wirklich lange halten. 🙂

Tomate in Papierpflanztopf