Unser Oster-Luxusmenü: Hopfenspargel

Vor ein paar Jahren hab ich an beiden Seiten der Terrasse Hopfen gepflanzt. Zum einen, weil ich die Pflanze sehr attraktiv finde – besonders, wenn sie an der Regenrinne entlang bis unters Dach hochklettert. Und zum anderen natürlich, weil Hopfen eine tolle Heilpflanze ist und ich damals auch schon mit dem Bierbrauen geliebäugelt habe. Taugt ihm der Platz, ist der Hopfen kaum mehr zu bremsen. Jahr für Jahr rücken mehr Triebe nach, heuer ist bereits die angrenzende Wiese voll davon. Also hab ich mich ans Ernten gemacht und ein einfaches, aber trotzdem luxuriöses Ostermenü daraus kreiert.

Der Hopfen ist meiner Meinung nach eine wunderschöne Pflanze. Aber auch sehr kratzig, was die Ernte im Herbst immer zu einer Herausforderung macht. Man schaut danach auch, als hätte man mit einem Rudel Mini-Tiger gekämpft. Seine Klimmhaare, mit denen er sich um verfügbare Kletterhilfen schlingt, haben ziemlich feste Widerhaken, die auch die Haut nicht verschonen.

Hopfen am Terrassengitter

Wenn man nun aber ganz junge Sprossen erntet, so sind diese Borsten noch sehr weich, und man kann die Jungtriebe genauso wie Spargel zubereiten. Ganz selten nur bekommt man diese Hopfensprossen auf Märkten zu kaufen – und wenn, dann sind sie sehr teuer.

Hopfensprossen in der Wiese

Hopfensprossen-Ernte

Ähnlich wie die Hopfenzapfen, die man im Herbst erntet, enthalten die jungen Triebe gesundheitsfördernde Bitterstoffe. Durch Erwärmen werden letztere im Geschmack ein bisschen abgeschwächt.

Hopfenzapfen

Ich hab den „Hopfenspargel“ folgendermaßen zubereitet:

Die noch ganz weichen Spitzen hab ich abgeschnitten, kurz blanchiert und zur Seite gestellt. Den Rest der Stängel hab ich klein geschnitten und zusammen mit klein gehacktem Zwiebel in Öl angeschwitzt. Mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und mit ein wenig Sauerrahm gebunden ergibt dies zusammen mit den vorher blanchierten Spitzen ein wunderbares Gemüse.

Blanchierte Hopfenspitzen

Wir haben es mit einer mediterran gewürzten Portion Rollgersten-„Risotto“, Spiegeleiern und selbstgemachtem Kräuter-Fladenbrot genossen. Einfach, aber herrlich!

Einfaches Ostermenü

Das Fladenbrot bereit man schnell und einfach folgendermaßen zu:

250 g Topfen
200 g Mehl
100 – 150 ml Olivenöl (je nach Mehlsorte mehr oder weniger)

zu einem Teig verkneten, der von der Konsistenz her einem Pizzateig ähneln sollte.  Danach Gewürze (z.B. Koriander) und grob geschnittene junge Löwenzahn-, Klettenlabkraut-, Wegerichblätter etc. einarbeiten und den Teig in Portionen in etwa 1/2 Zentimeter dicke Fladen auseinanderdrücken. Im vorgeheizten Backrohr (200 Grad Umluft) werden diese rund 30 Minuten lang knusprig gebacken.

Kräuterfladenbrote

Frohe Ostern! 🙂