Vom Frühchen zum fidelen Entenküken

Entgegen aller Sorgen zu Beginn seines Lebens entwickelt sich unser Viktor prächtig. Ich hab es leider vor lauter Aufregung verabsäumt, ihn nach dem Schlüpfen zu wiegen, aber er hat sein Gewicht bis zur zweiten Lebenswoche sicherlich verdrei-, wenn nicht gar vervierfacht. Sein Käfig steht immer noch auf meinem Schreibtisch, verbreitet allerdings bei dem Durchsatz an Entenstarter und trotz laufender Reinigung mittlerweile doch einen deutlichen Entengeruch. Es wird Zeit für ein größeres Entenheim. 🙂

Ein Problem ist halt die starke Prägung auf mich, die das Entenküken durch die Umstände seiner Geburt erfahren hat. Wenn ich am Rechner arbeite und Viktor meine Anwesenheit gleich daneben im Käfig spürt, ist alles in bester Ordnung. Sobald ich mich ein bisschen länger entferne, startet er ein Mords-Gezeter. Besonders am Abend vor dem Schlafengehen tut er mir da wirklich leid. Er hat vor ein paar Tagen schon einmal eine ganze Stunde durchgejammert, weshalb ich ihn jetzt in einer abendlichen Zeremonie immer persönlich schlafen lege. Sprich – ich stecke meine Hand in den Käfig, er setzt sich drauf, schläft langsam ein, wonach ich ihn dann ganz sanft hinunterbugsiere und hoffe, dass er weiterbüselt.  🙂

Zusätzlich zum Entenstarter-Futter bekommt Viktor bereits kleingeschnittenen Löwenzahn und zarte Triebe von Vogelmiere, die er mit Genuss zerschnäbelt. Während der täglichen Käfigreinigung und auch zwischendurch darf er in einem ausrangierten Katzenklo oder direkt in der Badewanne unter Aufsicht schwimmen und tauchen. Unter Aufsicht deshalb, weil so junge Küken schnell ermüden und auch unterkühlen, da das Gefieder noch nicht wasserdicht ist. Normalerweise bietet das Nest unter der Entenmutter einen gewissen Schutz durch das Einfetten (und angeblich auch elektrische Aufladen durch Reibung!) des Flaums, was ich unserem Viktor aber leider so nicht bieten kann. Auf jeden Fall genießt er das warme Nass und sitzt auch im Käfig desöfteren bauchtief in seiner Wasserschale, bevor er sich auf der Heizmatte wieder aufwärmt.

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Erst mit etwa 9 bis 12 Wochen wird Viktors Gefieder fertig ausgebildet und damit wasserundurchlässig sein. Spätestens dann darf er ohne Aufsicht im tiefen Wasser herumfetzen, wie es ihm lieb ist. Vorerst bleibt er natürlich in der Nacht noch im Käfig mit Heizmatte, aber an warmen Tagen werde ich ihn schön langsam an die Natur gewöhnen und draußen in Gras und Wasserwanne spielen lassen. Im Normalfall kann man dem Küken etwas niedrigere Temperaturen zumuten, sobald es so groß ist, dass es nicht mehr unter seine natürliche Entenmama passen würde – und das ist bald der Fall, denke ich.

Ab der kommenden Woche sollte dann das erste Jugendgefieder sprießen, was zu Beginn wie runde bläuliche Plastikhülsen aussieht, durch die dann die Federn durchbrechen. Spätestens dann kann man auch die Wärmequelle aus dem Käfig entfernen.

Am ersten Federkleid kann man Entenmännchen und -weibchen noch nicht voneinander unterscheiden, allerdings angeblich an der Stimme: Heisere Quacklaute à la Donald Duck deuten auf ein Weibchen hin, leiseres und tieferes Quacken auf ein Männchen. Bin schon gespannt, ob aus dem Viktor doch noch eine Viktoria wird. 🙂

Also, nächste Station in Viktors Entenleben: Eine Übersiedelung in ein größeres Gehege mit Luxus-Spa, das ich in der kommenden Woche bauen muss.

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