Aus Viktor wird Viktoria :-)

Nun ist es amtlich: Unser Viktor ist in Wirklichkeit doch eine Viktoria. In letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass unsere Hausente einen erstaunlichen Appetit entwickelt und im Durchschnitt wohl die doppelte Menge der bisherigen Tagesration verputzt hat. Ich hab das eher auf den Frühling geschoben, aber siehe da: Die zusätzlichen Kalorien wurden sinnvoll verwertet: Viktoria hat drei Eier gelegt. 🙂

Vor zwei Tagen hab ich eine leere grünliche Eierschale im Garten gefunden, deren Inhalt sich offensichtlich unsere Hunde einverleibt hatten. Noch hab ich mir nichts dabei gedacht – ein Ei ist im großen Garten schnell wo aufgestöbert und ausgeschlürft. Gestern ist morgens ein unversehrtes Exemplar in einer Grasmulde unter einer Föhre gelegen. Erstmals hab ich daran gedacht, dass dies Vickis Werk sein könnte. Sie war die Nacht über im Verschlag, weshalb sie es nur am Vorabend gelegt haben konnte und die Hunde es bei der abendlichen Gartenrunde einfach übersehen haben mussten. Und heute in der Früh kam schließlich der Beweis: Über Nacht im Freigehege hat sie ein weiteres Ei gelegt, das diesmal wirklich nur von ihr stammen kann.

Vickis Enteneier

Ich kann mir nicht vorstellen, dass einer der Erpel am Wiener Neustädter Kanal einen Abstecher in unseren Garten gemacht und die Eier befruchtet hätte. Standorttreue Enten verpaaren sich angeblich bereits im Herbst, während Zugvögel dies erst im Frühjahr tun. Sie verfügen über ein umfangreiches Balzrepertoir, wodurch mir ein liebestoller Erpel im Garten sicher aufgefallen wäre. 😉

Das hab ich auch für den Grund gehalten, warum Vicki die Eier nicht wirklich bebrütet. Es dürfte jedoch keinen Unterschied machen, ob die Eier befruchtet sind oder nicht – gebrütet wird in jedem Fall. Allerdings werden anscheinend die ersten Eier offen gelegt und das Nest erst dann vervollständigt und auch abgedeckt, wenn diese Vorhut nicht Beute von Gelegeräubern wurde. Leider musste ich diese Rolle übernehmen – hätte ich die Eier nicht entfernt, so hätten es die Hunde erledigt.

Prinzipiell kann man unbefruchtete von befruchteten Eiern mittels einer Schierlampe unterscheiden. Bei befruchteten sieht man relativ bald Luftblase und rötliche Blutgefäße. Unbefruchtete Eier hingegen leuchten gleichmäßig, wenn man den Lichtstrahl auf die Schale richtet – quasi wie eine Glühbirne. Ich werde versuchen eines der Eier unter Nestbedingungen eine Woche aufzuheben und dann zu schieren – allerdings mit wenig Hoffnung.

Gespannt bin ich, ob unsere Ente weiterhin ein Ei pro Tag produziert. Gelege bestehen laut Wikipedia aus 7 bis 16 Eiern. Allerdings fällt die normale Legezeit anscheinend schon in den März, weshalb Vicki auch hier aus der Reihe tanzt. Sollten weitere Eier folgen, so werde ich ihr in einer abgelegenen Ecke des Gartens ein geschütztes Nest bauen und sie einfach einmal brüten lassen. Es wäre interessant zu wissen, ob sie als (fast) blindes Weibchen überhaupt Chancen auf Verpaarung hätte. Beim nächsten Tierarztbesuch werde ich versuchen, dies zu erfragen. Jetzt wird’s erst einmal spannend, wie es weitergeht.

Was tut sich sonst? Alles wächst und gedeiht bestens. Im Garten wird schon fest gerntet (Salat, Spinat, Rhabarber, Kräuter …) und die Bäume hängen voller Früchte. Es verspricht ein gutes Kirschen-, Marillen- und Mandeljahr zu werden, wenn uns nicht einer der späten Fröste noch alles ruiniert. Gezittert haben wir dieses Frühjahr ja schon oft genug.

Hier noch ein paar aktuelle Impressionen. Es liegt Fliederduft in der Luft – ich liebe das Frühjahr, yippieh! 🙂

Schwertlilien

Flieder

Akelei

Akelei