Superfoods

Aus gegebenen Anlass gibt’s heute einen Beitrag zum Thema „Superfoods“, die ja momentan in aller Munde sind. Im Grunde ist das nichts weiter als ein Marketingbegriff, der Lebensmittel mit (teilweise nur angeblich) gesundheitsfördernden Eigenschaften beschreibt. Und wirkliches „Superfutter“ gibt es meines Erachtens zuhauf: Die regionalen Kräuter im eigenen Garten sind mir die liebsten (und mit Abstand die billigsten und ökologisch verträglichsten), aber auch die Vertreter aus anderen Teilen der Welt haben einiges zu bieten.

So zum Beispiel der Moringa-Baum, über den ich ja in einem früheren Beitrag bereits berichtet habe. Meine selbstgezogenen Bäumchen entwickeln sich gut, sind aber noch zu klein für eine erste Ernte. Also habe ich im Reformhaus einmal testweise eine Packung Moringa-Pulver zum Ausprobieren gekauft. Vielleicht ist man durch die hohe Erwartungshaltung voreingenommen, aber meinem Empfinden nach nimmt man die hohe Nährstoffdichte wirklich wahr. In der Früh ein Löffel in Saft aufgerührt ersetzt nahezu ein Frühstück und macht satt, obwohl man eigentlich fast nichts zu sich nimmt.

Moringa-Pulver

Die erstaunlichste Wirkung hat allerdings mein Lebensgefährte beobachtet – daher war in der Einleitung auch vom „gegebenen Anlass“ die Rede: Er leidet an einer schweren Gräserpollen-Allergie und konnte diese mit zwei Dosen Moringapulver morgens und abends wirklich ganz gut in den Griff kriegen – ohne weitere Standardmedikamente aus der Apotheke, und natürlich ohne Nebenwirkungen! Die Pflanze wirkt u.a. entzündungshemmend und histaminsenkend, und insbesondere das in großen Mengen vorhandene Zeatin dürfte in Summe auch einen wertvollen Beitrag leisten.

Zeatin zählt zu den Zytokininen, einer Gruppe von Pflanzenhormonen, die das Wachstum regeln. Der extrem hohe Anteil an Zeatin im Moringa erklärt auch seine große Wuchsfreudigkeit. Er kann bei guten Bedingungen vier bis acht Meter pro Jahr wachsen!
Zudem hemmt Zeatin den Abbau von Chlorophyll, was bewirkt, dass die enthaltenen Vitalstoffe generell langsamer abgebaut werden und so im Moringa-Blattpulver sehr lange zur Verfügung stehen.

Was ich auch probiert habe sind naturbelassene getrocknete Kakaobohnen. Wow, für mich eine echte Delikatesse! Ich mag es ohnehin nicht so gerne süß, und die zartbitteren Bohnen einfach langsam zu zerkauen – ohne irgendeine andere Zutat – zieh ich mit Links jedem feinen Dessert vor. Und auch die Inhaltsstoffe können sich sehen lassen! Wertvolle Polyphenole, hoher Magnesium-, Kalzium- und Eisenanteil, stimmungsaufhellende Substanzen (Tryptophan = Vorstufe von Serotonin) und viele Antioxidantien machen diese Früchte zu einem wirklichen „Superfood„. Allerdings sollte man bei der Anschaffung nicht sparen und wirklich Bioqualität kaufen, da sie aus herkömmlichen Anbau öfter mit Pestiziden belastet sind.

Getrocknete Kakaobohnen

Ein weiteres Highlight sind Hanfsamen, die zum Glück auch in unseren Breiten bestens gedeihen (z.B. Hanfdorf im Waldviertel). Sie enthalten alle essentiellen Aminosäuren und sind so als pflanzliche Eiweißquelle bestens geeignet. Viele Mineralsalze und ein ausgewogener Anteil an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren runden die Liste an gesunden Inhaltsstoffen ab. Das enthaltene Hanföl enthält zu 90% ungesättigte Fettsäuren! Und keine Sorge: Die Samen stammen aus Pflanzen, denen man die Produktion von THC weggezüchtet hat. Man wird also nicht high, wenn man die wohlschmeckenden Nüsschen zu sich nimmt. 😉

Hanfsamen

Natürlich gibt es noch eine Menge mehr Pflanzen, die als „Superfood“ angeboten (und manchmal auch regelrecht gehyped) werden. So z.B. alle Arten von Algen, Weizen- und Gerstengras, Matcha, Maca, Chia-Samen, Goji- und Acai-Beeren sowie einige Gewürze (Kurkuma, Ingwer etc.).
Neben den Gewürzen, Beeren und Nüssen meines Gartens, die teilweise auch zu den Superfoods gerechnet werden (Heidelbeeren, Walnüsse, Mandeln), und meinen heißgeliebten Wildkräutern bin ich mit meinen drei oben genannten Favoriten wirklich zufrieden. Und mit ein bisschen Gärtnerglück kann ich Moringa in Kürze von meinen eigenen Bäumchen ernten und muss dafür nicht meine Ökobilanz durch Import aus fernen Landen schmälern. 😉

Selbstgezogener Moringa-Baum