Frostbeulen

Vor fünf Jahren hab ich mir beim Holzhacken an einem eiskalten windigen Abend ordentlich die rechte Hand gefroren. Seither hab ich immer wieder einmal mit Frostbeulen auf den Fingern zu kämpfen. Und da dieser Winter ja nicht gerade zu den milderen gehört, hab ich mir durch Unachtsamkeit gerade wieder eine ordentliche „Auffrischung“ verpasst. Hier nun meine mittlerweile erprobten Behandlungsrezepte – vielleicht nutzt es ja jemandem, der auch an diesem Problem laboriert.

Prinzipiell sind Frostbeulen (Perniones) geschwollene, entzündete, oft juckende Hautveränderungen, die im Normalfall nach ausgedehnter Kälteeinwirkung entstehen. Meist heilen sie im Verlauf einiger Wochen von selbst wieder ab, allerdings bleibt oft eine erhöhte Empfindlichkeit und Rückfalltendenz bestehen, wie es auch bei mir der Fall ist.

Frostbeule

Dabei sind Frostbeulen keine Erfrierungen im herkömmlichen Sinn, bei denen sich Eiskristalle im Gewebe bilden, und sind damit eher unangenehm als gefährlich. Infolge der Kälteeinwirkung kommt es vielmehr zu einer übertriebenen Gefäßverengung, die in weiterer Folge eine Unterversorgung des Gewebes mit Sauerstoff und dadurch entzündliche Reaktionen verursacht. Schlechte Durchblutung ist daher per se ein Risikofaktor, was auch die ursprüngliche Entstehung meiner Frostbeulen erklärt: Während die linke Hand immer wieder Greifbewegungen nach den Holzscheiten ausgeführt hat, hat die rechte nur starr die Axt umklammert, und war daher trotz gleichem Schutz durch Arbeitshandschuhe um einiges schlechter durchblutet. So weit, so schlecht.

Nun hab ich in den letzten Jahren immer neue Behandlungsvarianten versucht, um die Schmerzen und das Jucken möglichst schnell wieder zu beseitigen. Prinzipiell ist Wärme das beste Mittel zur Vorbeugung und Behandlung. Allerdings bin ich leider schlampig und lasse mich immer wieder dazu hinreißen, dringende Außenarbeiten „auf die Schnelle“ ohne ausreichenden Kälteschutz durchzuführen. Selber Schuld – so viel zum Thema Vorbeugung. Zur Behandlung erfüllt Wärme allerdings ebenfalls ihren Zweck, wenn oft auch ziemlich ungutes Jucken die Folge ist, z.B. nach einem Saunabesuch.

Was sich abgesehen davon bei mir bestens bewährt hat, sind zweierlei selbstgemachte Heilsalben. Zum einen  hab ich mir aus einem Rosmarin-Ölauszug eine Salbe gefertigt, die ich tagsüber zur Förderung der Durchblutung auftrage und mit dünnen flexiblen Verbandschläuchen abdecke, die auch einen zusätzlichen Kälteschutz bilden. Am Abend trag ich dann Ringelblumen- und/oder Arnika-Heilsalbe auf, um die Oberfläche weich zu halten, den Schorf abheilen und die Entzündung abklingen zu lassen (danke Monika und Uli!). So dauert es nicht über einen Monat, bis die Finger wieder annähernd in Normalzustand kommen, sondern bestenfalls nur ein bis zwei Wochen.

Als wohltuend hat sich auch ein Brei aus Wasser und Heilerde erwiesen, den man auf die Beulen aufträgt und einwirken lässt. Dies lindert besonders den oft extrem ärgerlichen Juckreiz.

Falls es jemand versuchen möchte, hier das Grundrezept für die Heilsalben:

Man zieht zuerst die Kräuter in Öl aus, indem man sie zerkleinert, in einem Einmachglas gut mit Olivenöl bedeckt und ein paar Wochen auf der Fensterbank ausziehen lässt. Am besten schüttelt man die Gläser alle paar Tage ein bisschen durch. Wenn es schnell gehen muss, so kann man die Kräuter-Öl-Mischung auch im Wasserbad am Herd ausziehen. Das Öl darf dabei aber auf keinen Fall zu heiß werden.
Dann seiht man das Öl ab, erwärmt es sanft und löst ca. einen Zehntel Anteil Bienenwachs darin auf – also ca. 10 bis 15 g Wachs auf 100 ml Öl. Diese Mischung gießt man dann noch warm in verschließbare Cremedosen, lässt die Masse offen auskühlen und erstarren, bevor man die Salben verschließt und am besten im Kühlschrank verwahrt. So halten sie viele Wochen.

Also – Kampf den Frostbeulen und gute Besserung an alle Leidensgenossen und -genossinnen. 🙂