Drahtweben mit Suna Cerneka

Vergangenen Sonntag sind Mama und ich wieder einmal zur Wollwerkstatt am Myrahof aufgebrochen um neues Handwerk zu lernen: Das Drahtweben. Suna Cerneka hat uns einen Nachmittag lang zuerst die Grundlagen beigebracht und dann ein tolles Armband fertigen lassen. Fazit: Ein für die Hände zu Beginn sehr anstrengendes, aber extrem lohnendes neues Hobby, das rasche Erfolgserlebnisse beschert.

Gearbeitet wird mit Kupferdraht in verschiedenen Stärken, aber auch Feinsilberdraht und Schmuckdraht (Kupferkern mit Silberummantelung) kann in verschiedenen Qualitäten verarbeitet werden. Als Werkzeuge diesen Zangen in vielfältiger Ausführung (Flach-, Rund- und Backenzangen etc.) und in erster Linie natürlich geschickte und kräftige Hände.

Beim Drahtweben wird nun feiner Draht (in unserem Fall 0,315 mm Kupfer) in verschieden Mustern zwischen stärkeren Drähten (0,9 mm Kupfer) verwebt. Begonnen haben wir mit drei Leitdrähten und verschiedenen „Leitern“ dazwischen. Der feine Draht wird dabei immer von hinten nach vorne durch die entsprechenden Zwischenräume geführt. Hier ein Beispiel unserer ersten Übungen:

Erste Übungen im Drahtweben

Je nach Anzahl der Leitdrähte sind verschiedenste Muster und Verläufe möglich.

Beispiele Drahtweb-Muster

Mit diesen Grundfertigkeiten ausgestattet haben wir dann begonnen, aus den so verwebten dickeren Drähten ein Armband zu formen. Das gelingt beim ersten Mal vermutlich wirklich nur unter Anleitung, weshalb ich einen Kurs auf jeden Fall empfehlen würde, wenn jemand Interesse hat. Aber nach und nach werden Abläufe und Schemata klar, und man wird zunehmend sicherer und schneller in der Umsetzung.

Hier entsteht gerade die Verschluss-Öse des Armbands:

Drahtweben - Verschlussöse

Und anschließend werden weitere dicke Drähte für den Körper des Bands eingewebt:

Drahtweben - Einweben weiterer Drähte

Diese haben wir dann entsprechend verziert, zu einem Armband verflochten und am Ende mit einem gebogenen Verschluss ausgestattet. Das so fertiggestellte Werkstück kann man im Grunde gleich tragen. Edler sieht es allerdings patiniert aus. Dazu wird es mit einer Chemikalie eingepinselt, worauf es komplett schwarz anläuft. Ich glaube, wir haben eine Kaliumsulfid-Mischung (Schwefelleber) verwendet, muss allerdings diesbezüglich nochmal nachfragen. Aber Achtung: Unbedingt vorsichtig damit hantieren, da es sich um eine ätzende Flüssigkeit handelt.

Nach dem Säurebad wird das Schmuckstück mit Spülmittel gewaschen und mit einer nicht zu groben Drahtbürste gereinigt. Das Ergebnis ist eine schöne Patina, die man durch Polieren mit einem kleinen Dremel-Werkzeug noch verschönern kann. Dies haben wir im Kurs nicht mehr gemacht, weil es schon sehr spät war. Aber ich werde das daheim nachholen, sobald ich mir den entsprechenden Gummilippen-Aufsatz für das Werkzeug besorgt habe.

Das Ergebnis kann sich dennoch sehen lassen. Super Sache für den ersten Versuch!

Drahtgewebtes Armband

An die wunderbaren Arbeiten von Suna kommt es natürlich nicht heran. Ich hab mich am Kurs in einen ihrer Anhänger verguckt, den ich mir unbedingt kaufen musste. Ein Traum – ich will das definitiv auch lernen! Hoffentlich gibt’s bald einen Fortgeschrittenenkurs! 🙂

Drahtgewebter Bernsteinanhänger von Suna Cerneka