Neuseeländer Spinat

Dieses Jahr hab ich ja erstmals Neuseeländer Spinat (Tetragonia tetragonoides) im Garten angebaut. Trotz des heißen und trockenen Sommers haben sich die Pflanzen super entwickelt. Verwertbar sind sie zudem so vielfältig, dass ich sie zukünftig als Fixstarter in der Gartenplanung berücksichtigen werde.

Während fast alles andere Grünzeug unter der Hitze gelitten hat und durchwegs in Blüte geschossen ist, hat sich der Neuseeländer Spinat mit seinen fleischigen Blättern konsequent auf fast einen Quadratmeter pro Pflanze ausgebreitet. Ich konnte die vier Pflanzen die ganze Saison über laufend beernten und köstliche Dinge aus den schmackhaften Blättern zaubern.

Neuseeländer Spinat

Neuseeländer Spinat gehört botanisch nicht zu den Gänsefußgewächsen, sondern zu den Mittagsblumengewächsen (Aizoaceae). Er ist nicht frosthart und wird einjährig kultiviert. Ich hab die langsam keimenden Samen im Frühjahr vorgezogen und Mitte Mai ins Beet verpflanzt.

Junge Blätter machen sich roh sehr gut im Salat, und natürlich kann man auch klassischen Spinat daraus zubereiten: Das Grünzeug zusammen mit etwas Zwiebel und Knoblauch in der Pfanne zusammenfallen lassen, würzen, nach Geschmack mit Obers verfeinern und /oder pürieren. Auch als Suppe, Pesto-Zutat, Pizza-Auflage, Aufstrich oder Strudelfülle zusammen mit etwas Schafkäse macht sich der Neuseeländer Spinat sehr gut.
Die geernteten Blätter halten sich allerdings nicht sehr lange und sollten am besten gleich nach der Ernte verwertet werden.

Im Laufe der Saison hab ich noch unzählige andere Speisen daraus zubereitet, u.a.:

Spinatnockerl

  • ca. 200 g Neuseeländer Spinatblätter

klein schneiden und mit

  • 2 Eiern
  • ca. 25 ml Milch
  • 1 gehackter Zwiebel
  • 1 gehackter Knoblauchzehe
  • etwas Salz und Muskatnuss

pürieren. Danach

  • 1 EL Mehl
  • 250 g Knödelbrot

dazugeben und gut durchmischen.
Ein bisschen ruhen lassen. Anschließend kleine Nockerl formen und in sanft kochendem Salzwasser rund 20 Minuten lang garen lassen.
Mit etwas Parmesan und eventuell Kräutersauce serviert sind die Dinger echt ein Gedicht.

Spinatspätzle

  • ca. 50 g blanchierte, gut ausgedrückte Spinatblätter
  • 1 Ei
  • ca. 25 ml Wasser
  • etwas Salz und Muskatnuss

pürieren. Mit

  • 70 g Mehl

zu einem glatten Teig verrühren, der dann entweder mit dem Spätzlehobel oder mit dem Messer direkt vom Brett in kochendes Wasser portioniert wird.
Die Spätzle sind gar, sobald sie an der Wasseroberfläche schwimmen.

Mit gerösteten Brennnesselsamen, etwas Chili und Parmesan serviert ergeben die Spätzle ein schmackhaftes Hauptgericht.

Neuseeländer Spinat

Ein paar Samen meines neuen Garten-Lieblings hab ich noch für die kommende Saison, werde aber auch versuchen, die bestehenden Pflanzen weiter zu vermehren. Angeblich sähen sie sich auch selber aus, keimen so aber sehr spät. Auf jeden Fall wird in der kommenden Gartensaison der Bestand weiter aufgestockt. Ich denke darüber nach, den Neuseeländer Spinat einfach als Bodendecker zwischen meinen Tomaten anzupflanzen, muss aber noch recherchieren, ob sich die beiden auch vertragen. 🙂