Häkelspaß – eine Ritterhaube

Irgendwie hat mich nach den Fäustlingen letzte Woche wieder einmal voll das Häkelfieber gepackt. Draußen stürmt und schneit es – umso gemütlicher ist Handarbeiten am Abend vorm Ofen oder auch beim Pendeln im Zug.
Vor einiger Zeit hab ich im Internet irgendwo ein Foto einer Haube in Form eines Ritterhelms gesehen, die mir sehr gut gefallen hat. Herbert ist immer für witzige Kopfbedeckungen zu haben, und daher hab ich diese Woche versucht, das Ding nachzuhäkeln. Das Ergebnis: Eine spaßige, warme und sehr praktische Haube im Ritter-Look mit klappbarem Visier (=Kälteschutz für Mund und Nase).

Ritterhaube

Der „Helm“ selber wird aus festen Maschen reihum gehäkelt. Ich hab mit einem Ring von 10 Maschen begonnen und diese danach abwechselnd folgendermaßen abgehäkelt (FM = feste Masche):

1. Runde => 10 FM
2. Runde => jede Masche verdoppeln, also doppelt abhäkeln => 20 Maschen
3. Runde => normal mit FM abhäkeln => 20 Maschen
4. Runde => jede zweite Masche verdoppeln => 30 Maschen
5. Runde => normal mit FM abhäkeln => 30 Maschen
6. Runde => jede dritte Masche verdoppeln => 40 Maschen
7. Runde => normal mit FM abhäkeln => 40 Maschen
8. Runde => jede vierte Masche verdoppeln => 50 Maschen
9. Runde => normal mit FM abhäkeln => 50 Maschen
… usw.

So werden in jeder zweiten Reihe jeweils 10 feste Maschen zugenommen, was letztendlich eine leichte Wölbung ergibt, die sich der Kopfform gut anpasst. Es ist dabei sehr hilfreich, den Beginn jeder neuen Runde mit einem andersfarbigen Faden zu markieren.
Dies macht man so lange, bis man folgenden Durchmesser des Werkstücks erhält:

Kopfumfang knapp über den Ohren des Trägers
dividiert durch
3,14

Dann stoppt man die Zunahme und häkelt die Reihen einfach weiter mit festen Maschen ab bis die Haube sich gut über Stirn und Hinterkopf legt.
Nun setzt man das Werkstück dem zukünftigen Träger auf, markiert die Punkte vorne über den Ohren und beginnt, dazwischen den Nackenschutz in Reihen von festen Maschen in der gewünschten Länge dranzuhäkeln. Gegen Ende kann man die Ecken ein wenig abrunden, damit sich die Verlängerung später schön um den Hals legt:

Der Helm der Ritterhaube

Anschließend fertigt man das „Visier“, indem man mit der grauen Wolle (in meinem Fall) mit rund 8 festen Maschen beginnt und dann 2 Reihen abhäkelt, wobei man bei der zweiten zu Beginn und am Ende je 1 Masche zunimmt. Dann häkelt man 2 Reihen in schwarz drüber, nimmt den grauen Faden wieder auf und fügt weitere 2 Reihen mit Zunahme in der zweiten hinzu. Dies macht man so lange, bis man ungefähr die Länge erreicht hat, die beim vorher gefertigten „Helm“ von der Stirnmitte bis zum Ansatz des Nackenschutzes reicht. Ist der Streifen breit genug, um Nase und Mund abzudecken, so stellt man die Zunahme ganz einfach ein und häkelt die beiden Farben abwechselnd in gleich langen Streifen.

Dann fährt man im Grund genauso fort, nur dass man in jeder zweiten grauen Reihe 2 Maschen ab- statt zunimmt. Die verschiedenfärbigen Fäden gibt man dabei einfach am Rand über die Reihen hinweg weiter.

Hat man die Länge erreicht und ist wieder bei der Anzahl der Ausgangsmachen angekommen (in meinem Fall 8), so fügt man noch die seitlichen Laschen zum Befestigen der Knöpfe an und umhäkelt das ganze „Visier“ einmal mit festen Maschen in Grau. Ich hab für die Laschen je noch 2 Reihen mit 8 FM, 2 Reihen mit 6 FM und einer Vierreihe angefügt.

Das Ganze sollte dann ungefähr so aussehen:

Visier der Rittermütze

Nun muss nur noch das „Visier“ mit einem passenden Knopf am „Helm“ befestigt werden, und die Rittermütze ist fertig.

Rittermütze - Visierbefestigung

Wenn es wirklich kalt ist, so kann das Visier jederzeit heruntergeklappt werden und schützt so Mund und Nase vor der Kälte:

Rittermütze mit Gesichtsschutz

Herbert findet’s super und besteht darauf, dass ich mir auch eine mache um im Ritter-Partnerlook aufzutreten. Na dann weiß ich schon, was ich im Zug beim Pendeln kommende Woche zu tun habe. 🙂