Der Bokashi

Vor einiger Zeit bin ich bei meinen Garten-Recherchen auf den Begriff des „Bokashi-Eimer“ gestoßen. In ihm werden anscheinend auch Speisereste, die man nicht auf den Kompost werfen sollte – unter anderem beispielsweise (gegarte) Fleisch- und Fischabfälle – zu wertvollem Kompost fermentiert. Der konzentrierte biologische Flüssigdünger, der dabei entsteht, soll wirklich top sein. So etwas muss man doch probieren!

Der Begriff „Bokashi“ kommt aus dem Japanischen, bedeutet angeblich „fermentiertes organisches Material“ und beschreibt so genau, worum es hier geht: Organische Abfälle werden mit Hilfe von Mikroorganismen unter Luftabschluss fermentiert, vergleichbar mit der Milchsäurevergärung. Beim herkömmlichen Kompostieren geschehen Abbau und Umwandlung des organischen Materials durch eine Zersetzung mit Sauerstoff, was ein Vielfaches der Zeit einer Bokashi-Verarbeitung benötigt.

Beim der „Bokashierung“ bleiben die enthaltenen Nährstoffe erhalten und werden sogar noch aufgewertet, wie das ja z.B. auch bei der Herstellung von Sauerkraut geschieht (Enzymbildung!). Das fertig fermentierte Material ist für Gartenpflanzen sehr leicht verwertbar und verbessert auch den Boden durch die wertvollen Mikroben spürbar. Die Fermentierung selber produziert kein CO2 und auch keine erhöhten Temperaturen wie bei der Kompostierung.

Schon nach sechs bis acht Wochen kann der Bokashi-Kompost im Garten ausgebracht werden. Und der sogenannte „Bokashi-Tee“ – also die flüssigen Anteile, die über einen Hahn aus dem Eimer abgezapft werden können – wird stark verdünnt zur laufenden Aufwertung und Düngung des Boden verwendet.

Außer dem Bokashi-Ferment bzw. den Bakterien, das man zum Starten der Kultur benötigt, muss man eigentlich nichts extra kaufen, sondern kann die Bokashi-Anlage mit haushaltsüblichen Dingen und ein paar Kleinigkeiten aus dem Baumarkt selber zusammenbauen. Wichtig ist nur, dass sich die ganze Installation wirklich luftdicht verschließen lässt, da das organische Material nur unter Luftabschluss geruchsneutral und effektiv verwertet wird.

Ich bin in etwa nach dieser Anleitung vorgegangen:

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Es mag vielleicht etwas spitzfindig klingen, aber ich denke, dass die verwendeten Eimer auf jeden Fall lebensmittelecht sein sollten (wie etwa spezielle Gäreimer zur Bierherstellung). Die Fermentierung löst sonst vermutlich allerlei Weichmacher und andere nicht erwünschte Chemikalien aus dem Plastik.

Wie auch im Video gezeigt, sollte man die Speisereste immer schön verdichten bzw. beschweren, damit möglichst wenig Restsauerstoff zwischen ihnen zurückbleibt.

Selbstgebauter Bokashi-Eimer

Ich bin wirklich gespannt, wie sich meine erste Bokashi-Kultur entwickelt und werde die ersten Ergebnisse hier kundtun, sobald sich zeigt, wie gut oder schlecht das alles funktioniert. 🙂

Nachtrag:

Da ich gefragt wurde, welche Bakterienkulturen ich verwendet habe, hier die Antwort:

Ich hab es mit Terrafert Boden der Firma Multikraft in Oberösterreich versucht, bin mir aber nicht sicher, ob nicht EM-Aktiv das richtige Produkt gewesen wäre. Es wird sich weisen.

Man bekommt die Mikroorganismen entweder über den Webshop der Firma, oder bei Bella Flora bzw. im Lagerhaus, wo ich sie gekauft habe.