Die Hügelkultur

Einer meiner Vorsätze für dieses Jahr war ja, mich näher mit dem Thema Permakultur auseinanderzusetzen, weshalb ich gleich im Jänner einen Online-Kurs zum Thema „Food Forest Design“ – also sinngemäß dem „Design essbarer Wälder“ – bei Toby Hemenway gebucht und erfolgreich abgeschlossen habe. Eine Anregung daraus hab ich dieses Wochenende aufgegriffen und mein erstes Hügelbeet vorbereitet.

Neben dem Online-Kurs hab ich mir auch das preisgekrönte Buch Gaia’s Garden von Toby Hemenway gekauft und nutze es immer wieder, um die gelernten Punkte zu vertiefen und weitere Permakultur-Themen zu erschließen, die dann in meine diesjährige Gartenplanung einfließen. Ich kann es sehr empfehlen – es ist allerdings, genauso wie der Online-Kurs, in Englisch verfasst, und meines Wissens gibt es bis dato keine deutsche Ausgabe. Aber mit halbwegs soliden Englischkenntnissen ist das Verständnis wirklich kein Problem.

Eine Hügelkultur – lustigerweise auch im Englischen so genannt – bietet neben verbesserten thermischen Bedingungen und vermehrter Anbaufläche den großen Vorteil, dass man damit zusätzlich Kompost erzeugen und dabei auch gröberes hölzernes organisches Material verwerten kann. Nachdem ich nun gestern bei traumhaftem Wetter sämtlichen Strauchschnitt des letzten Jahres fertig abgearbeitet habe, ist ein Teil davon gleich ins zukünftige Hügelbeet gewandert. Besonders die dornigen Kandidaten hab ich dafür nur grob zerkleinert und zu einem ordentlichen Haufen aufgeschichtet.

Das Ganze hab ich dann mit Grassoden, altem Rasenschnitt und anderem organischen Abfall bedeckt und gewässert, damit im Inneren die gewünschte Warmrotte schon einmal starten kann. Sobald es die Temperaturen zulassen, wird das Ganze nochmal mit einer Mischung aus etwas reifem Kompost und normaler Gartenerde bedeckt und mit den entsprechenden Gemüsesorten bepflanzt.

Ein weiterer Vorteil einer derartigen Hügelkultur ist die Tatsache, dass der verholzte Unterbau die Feuchtigkeit sehr gut bindet und so den Pflanzen dauerhaft und sehr ausgewogen zur Verfügung stellt. Große Regenmengen, unter denen die Pflanzen leiden würden, fließen hingegen problemlos ab.

Im großen Stil gebaut werden zumeist größere Holzstämme als Unterbau verwendet, die langsamer verrotten und daher auch länger Wärme und Nährstoffe produzieren. Aber gängigen Erfahrungen nach sorgt auch grober Strauchschnitt für rund zwei Jahre erhöhte Bodentemperatur.
Ich hab mein Beet in Nord-Süd-Richtung ausgelegt und werde es mit Melonen und Kürbissen an den warmen „Hängen“ und mit Hülsenfrüchten am nördlichen Ende versuchen.

Nach einigen Jahren sinkt das Beet schließlich in sich zusammen, die organischen Baumaterialien sind zersetzt und haben viele Pflanzen ernährt, und auch der Boden unter dem Beet hat enorm an Qualität gewonnen. Die feuchtwarme Rotte zieht sehr viele nützliche Bodenbewohner, Bakterien und Pilze an, die die Erdqualität nachhaltig verbessern.

Hier gibt’s schöne Übersichten und Diagramme zum Thema (in Englisch):

Sobald es erste Erfahrungen mit der Bepflanzung gibt, werde ich hier weiter berichten.