Charapita – noch wertvoller als Safran

Eigentlich wollte ich diese Woche ja die Chutney-Rezepte unseres Erntedankfests zum Besten geben, aber ich hab so eine Freude mit meiner aktuellen Ernte, dass ich ein anderes Thema vorziehen muss: Meine Charapitas – das teuerste Gewürz der Welt, von dem ich nun im eigenen Garten ernten kann.

Hat mir bisher der Safran schon jedes Jahr eine Mordsfreude gemacht, so wird sie dieses Jahr von meiner Charapita-Pflanze noch übertroffen. Dabei handelt es sich um eine rare Chili-Sorte aus Peru, die oft auch Kaviarchili genannt wird. Das Pflänzchen hab ich im Frühjahr beim Stekovics im Burgenland erworben, den Sommer über gehätschelt und siehe da – die Mühe wird belohnt.

Charapita Chilipflanze

Schon reifen die ersten Früchte des scharfen Gewürzes heran, das am Markt angeblich Preise bis zu 20.000 Euro für das Kilogramm erzielt. Ich bin begeistert – nicht wegen des Werts, sondern einfach wegen der Möglichkeit, so eine Kostbarkeit in der Küche zu verwenden.

Ursprünglich kommt diese Sorte aus dem nördlichen peruanischen Dschungel, wo sie wild wächst und teilweise auch in einheimischen Gärten kultiviert wird. Die Früchte sind wirklich ziemlich scharf und werden in der Küche zumeist wie Pfefferkörner verwendet. Der Geschmack ist dabei erstaunlich fruchtig, fast blumig.

Charapita Chilipflanze

Ich bin nun am Überlegen, was ich mit der Ernte anstelle. Die Beeren werden einzeln geerntet, wenn sie eine intensive gelbe Farbe angenommen haben, die den Reifegrad anzeigt. Einen Teil davon werde ich auf jeden Fall trocknen und dann im Ganzen wie Pfefferkörner in eine schöne Gewürzmühle füllen und meine Speisen damit aufpeppen. Zusätzlich möchte ich daraus eine Chilisauce nach meinem Lieblingsrezept einkochen, bei der hoffentlich der fruchtige Geschmack gut zur Geltung kommt.

Und natürlich möchte ich noch länger etwas von der Pflanze haben und werde sie daher zeitnah ins warme Haus bringen und so überwintern. Auch ein paar Samen nehme ich ab um im nächsten Jahr den Bestand ein bisschen zu erhöhen – in der Hoffung, dass es zu keiner Bestäubung mit einer meiner anderen Chilisorten gekommen ist. Den Früchten tut dies keinen Abbruch. Die Art der Schote wird immer von der Mutterpflanze vorgegeben. Die Samen für die nächste Generation im Inneren tragen in diesem Fall dann jedoch die Anlagen beider Sorten und sind damit nicht mehr sortenrein. Aber das wird dann spätestens im Sommer 2017 ruchbar, und zum Glück bekommt man Charapita-Samen ja auch bei diversen spezialisierten Chili-Shops zu kaufen.

Auch die übrige Chili-Ernte kann sich sehen lassen. Der Trockenautomat wird Überstunden machen müssen, so wie ich in der Küche beim Brauen meiner geliebten Chilisaucen.

Lampion-Chili

So, das musste jetzt raus vor lauter Freude. Die Chutney-Rezepte gibt es dann kommende Woche. 🙂