Spätzle einmal anders

Spätzle hab ich bisher kaum einmal selber gemacht. Zu mühsam war es, den klebrigen Teig mit einem Messer in gleichmäßigen Abständen von einem Brett in das kochende Wasser zu schaben. Mit meinem neuen Spätzle-Sieb hat sich das jetzt geändert. Der Unterschied zwischen dem gekauften Fertigprodukt, das man wie Nudeln nur mehr in kochendes Wasser wirft, und frischgemachten Spätzle ist eklatant! Und die Möglichkeiten der Zubereitung sind schier endlos, wie ich draufgekommen bin.

Mein Lieblingsrezept für normale Spätzle als Beilage oder auch Eier- oder Käsespätzle ist mittlerweile die Sauerrahm-Variante:

  • 1/2 kg griffiges Mehl
  • 1 Becher Sauerrahm
  • 2 Eier
  • Salz nach Geschmack

mit Wasser (rund 100 ml) zu einem kompakten Spätzle-Teig verrühren und ein bisschen rasten lassen. Anschließend durch das Spätzlesieb in kochendes Salzwasser streichen und kurz durchgaren, bis die kleinen Teigwürste an der Oberfläche schwimmen. Abseihen und weiterverarbeiten bzw. servieren.

Angesichts der momentanen Beerenschwemme im Garten (Erdbeeren und Himbeeren), hab ich mich auch an süße Topfen-Grieß-Spätzle gewagt, die schnell zu einem unserer Lieblingsgerichte geworden sind. Dafür werden

  • 200 g Weizengrieß
  • 50 g griffiges Mehl
  • 1 Becher Topfen
  • 2 Eier
  • etwas Schlagobers
  • 1 Packerl Vanillezucker
  • 1 Prise Salz

zu einem Spätzleteig verrührt und wiederum ein paar Minuten zum Rasten zur Seite gestellt. Die Konsistenz des Teigs regelt man am besten durch Zugabe von etwas mehr oder weniger Obers. Rund 100 ml sollten reichen.

In der Zwischenzeit röstet man Sonnenblumenkerne oder andere Nüsse nach Geschmack mit etwas Zucker an und stellt sie zur Seite.

Den Spätzleteig rührt man nun nochmal durch, gart die Spätzle wie im ersten Rezept beschrieben und serviert sie dann noch warm mit den gerösteten Nüssen und frischen Beeren.

Im Grunde ist das Gericht ein sehr feines Dessert. Uns hat es allerdings so gut geschmeckt, dass wir es als süße Hauptspeise verschlungen haben.

Mjam! Es lebe das Selbermachen! 🙂

Süße Topfenspätzle

Süße Topfenspätzle

Zu guter Letzt hat mich noch interessiert, warum man für Spätzle explizit griffiges Mehl verwenden sollte.

Der Unterschied liegt einfach im Mahlgrad: Glattes Mehl ist sehr fein vermahlen, während griffiges Mehl etwas gröbere Partikel hat und daher besser aufquillt. Meines Wissen verwendet man letzteres eigentlich hauptsächlich für Knödel, Nockerln und eben Spätzle. Diese Quell-Teige sollte man auch immer ein wenig rasten lassen, weil das gröbere Mehl etwas länger braucht um die Flüssigkeit aufzunehmen. Glattes Mehl hingegen neigt sehr stark zum Klumpen und ist daher für Nockerln und Spätzle eher weniger geeignet.

Eine sehr informative Seite zum Thema „Mehl“ gibt es hier:
http://www.mein-mehl.de/mehl/spezialprodukte/spaetzle-und-pastamehl/