Hagebuttensenf selbstgemacht

Letzte Woche hab ich im Zuge meines Gewürzregal-Umbaus die Bestände ein bisschen gesichtet und ausgemistet und bin dabei auf einen Rest Senfkörner gestoßen, die zwar nicht mehr ganz taufrisch, aber noch gut genießbar waren. Zuerst hab ich daran gedacht, einen Kräutersenf daraus zu fabrizieren. Beim morgendlichen Gartenrundgang sind mir jedoch die prallen Hagebutten ins Auge gesprungen. Gab’s da in einem Spezialitäten-Webshop vor kurzem nicht einen sündteuren Hagebuttensenf im Programm? Bingo. Das musste natürlich gleich wieder ausprobiert werden.

Nachdem ich die Hagebutten vorsichtig von den Sträuchern geschnitten hatte, hab ich gleich losgelegt – frei nach Gefühl und ohne Rezept, weshalb ich hier versuche, die Mengenangaben nachträglich ungefähr abzuschätzen.

Hagebutten im Topf

Das Ergebnis war auf jeden Fall ein süßer, fruchtiger und scharfer Senf, der meiner Erfahrung nach mit der Zeit  auf jeden Fall noch milder wird. Er schmeckt super zu Käse, aber natürlich auch zu (Weiß-)Würsten & Co und taugt sogar als pikanter Brotaufstrich.

So hab ich’s gemacht:

Die Hagebutten hab ich gesäubert, mit wenig Wasser weichgekocht, püriert und durch ein Sieb gestrichen. Dieses Mus hab ich dann mit etwas Apfelessig und Wasser verrührt, sodass eine relativ flüssige Paste entstanden ist, von der ich etwa 100 ml abgemessen hab.

Das Hagebutten-Essig-Mus hab ich dann mit rund 30 g Zucker, ein wenig klein gehackter Zwiebel, einer gespaltenen Kardamomkapsel, 2 Gewürznelken und einem ganz kleinen Stück Zimtrinde aufgekocht bis der Zucker geschmolzen ist, beiseite gestellt und gut durchziehen lassen.

Senfsaat

In der Zwischenzeit hab ich die Senfkörner mittelgrob gemahlen und schließlich mit dem überkühlten Mus vermischt, das ich vorher noch einmal durch ein Sieb gefiltert habe.

Hagebuttensenf

Fazit: Eine doch arbeitsaufwändige, aber sehr feine Sache. Ich überlege schon, mir eine neue Packung Senfsaat zu kaufen um mit weiteren Mischungen zu experimentieren. Zudem muss ich einmal versuchen, auch schwarze Senfkörner darunter zu mischen. Das macht sich sicher auch optisch nicht schlecht. Ich werde berichten, sobald ich neue Experimente starte. Und weiters denke ich darüber nach, Senf kommendes Jahr selber im Garten zu kultivieren. Mal sehen. 🙂