Reiche Ernte verlangt Verwertung

Diese Woche war ich neben der laufenden Tierbetreuung ganz mit der Verwertung von tonnenweise Marillen, Zucchini, Himbeeren und Holunder beschäftigt. Darum gibt’s diesmal auch nur ein paar improvisierte Rezepte, die uns gut geschmeckt haben.

Der Marillenbaum hat sich trotz der diesjährigen Spätfröste nicht lumpen lassen und weit über hundert Kilo Marillen produziert. Die werden meist innerhalb von rund 10 Tagen reif, was die Verwertung zu einer echten Herausforderung macht zumal sie bei der momentanen Hitze auch extrem schnell verderben. Natürlich haben wir verschenkt, was nur irgendwie ging, und bei jeder Gelegenheit frisch vom Baum genascht. Aber ein paar Dutzend Kilo sind dann doch übrig geblieben.

Da wir Zucker in unserer Ernährung nach Möglichkeit einschränken oder ganz vermeiden, habe ich nur sehr wenig normale Marmelade hergestellt und einmal zuckerfreien Fruchtaufstrich mit Agar Agar probiert. Schmeckt sehr gut, wenn man nicht an übersüßte Speisen gewöhnt ist. Allerdings bin ich gespannt, wie lange die eingemachten Gläser haltbar sind. Zucker konserviert ja bekanntlich sehr gut. Aber abgesehen von der natürlichen Süße enthalten die Marillen ja auch einiges an Fruchtsäure, die ebenfalls konservierend wirken müsste.

Auf jeden Fall hab ich 500 g der Früchte mit ganz wenig Rosenwasser püriert, zusammen mit rund 5 g Agar Agar aufgekocht, mit dem Stabmixer noch einmal ordentlich vermischt und sofort extrem heiß in Einmachgläser gefüllt. Der Fruchtaufstrich hat nach dem Abkühlen eine wirklich schöne Konsistenz und Farbe und schmeckt sehr fein und unverfälscht nach Marille. Eigentlich ganz nach unserem Geschmack.

Neben Marillenknödeln und natürlich Marillenkuchen hab ich zusammen mit Holunder ein wirklich gutes Kompott gekocht, mit dem ich letztendlich Eispalatschinken verfeinert habe. Ebenfalls sehr empfehlenswert:

Eispalatschinken mit Holunder-Marillen-Kompott

Dazu werden die entkernten, geviertelten Marillen zuerst zusammen mit den abgestreiften Holunderbeeren in einem Topf mit wenig Zucker (oder Xylit) bestreut, sodass sie Saft ziehen. Dann gießt man mit ganz wenig Rosenwasser auf, fügt nach Geschmack Zimt hinzu und kocht die Früchte weich bis das Kompott eine sämige Konsistenz erhält. Die Kombination war wirklich ein Hit! Es hat uns so gut geschmeckt, dass ich gleich nachproduziert und eingeweckt habe.

Eine Freundin hat mir auch den Tipp gegeben, dass man Marillenhälften für Kuchen ohne weiteres einfrieren kann. Legt man diese noch gefroren auf den Teig, so werden sie nicht so unansehnlich und weich, wie sie sich normalerweise nach dem Auftauen präsentieren. Hab ich ebenfalls probiert und für gut befunden. Einfrieren geht einfach und schnell, und so hab ich eine beachtliche Menge der Marillenernte kurzerhand unserer großen Tiefkühltruhe anvertraut. Marmelade, Mus, Speiseeis etc. kann ich aus den gefrorenen Früchten später auch immer noch produzieren.

Zucchini und Tomaten reifen momentan ebenfalls täglich in größeren Mengen. Deshalb hat es diese Woche eine One-Pot-Pasta im Zucchini-Topf gegeben – mit der speziellen runden Sorte, die ich dieses Jahr angebaut habe:

One-Pot-Pasta im Zucchini-Topf

One-Pot-Pasta im Zucchini-Topf

Dazu wird einfach der obere „Deckel“ der Frucht entfernt, das Fruchtfleisch mit einem Löffel herausgeschält und als erste Zutat in die Pfanne gegeben. Dazu kommen noch Tomaten, Knoblauch, Zwiebel, Bohnen, Kräuter und Gewürze nach Geschmack -und natürlich Pasta nach Belieben. Ich hab einfach Wasser nach Gefühl hinzugefügt und die Zutaten unter öfterem Umrühren rund 10 Minuten gekocht. Das Ergebnis waren Spaghetti in einer sehr feinen cremigen Sauce, die ich dann in den ausgehöhlten Zucchini-Körper gefüllt und serviert habe.

Zucchini One-Pot-Pasta

Himbeeren, Zwetschken und Tomaten werden laufend verbraucht. Noch fallen nicht so große Mengen auf einmal an, aber bald wird auch hier die große Ernte einsetzen. Ich werde mir bis dahin noch ein paar neue Verwertungsmethoden einfallen lassen.

Was tut sich sonst? Unser gerettetes Katzenmädel hat einen Namen, nämlich Olivia. Sie hat sich gut erholt, entwickelt sich prächtig und rittert im Moment mit Leo um den Titel „schlimmster Vierbeiner des Haushalts“.

Katze Olivia in Aktion

Viktors Gefieder ist schon fast ausgewachsen und zeigt jeden Tag mehr der wunderschönen Farbakzente an den Flügeln. Er darf sich mittlerweile frei im Garten bewegen, wenn die Hunde im Haus eingesperrt sind. Das genießt er sichtlich und probiert zuweilen auch schon mit langem Anlauf zu flattern. Abheben klappt noch nicht, aber lange kann auch das nicht mehr dauern. 🙂

  • Stockente Viktor - rund 6 Wochen alt
    Eine stattliche Ente ist aus ihm geworden!