Blüten verarbeiten mit den Kräutermädels

Gestern war wieder ein langersehntes Treffen unserer Kräutermädels – diesmal im Burgenland bei Karin. Nach einem Besuch am Markt der Erde in Parndorf haben wir uns einen Tag lang ganz der Verarbeitung von Blüten verschrieben und neben Blütensalz, -zucker und -schokolade auch verzuckerte Blüten und Kräuterkissen hergestellt. Herrlich! Diese Arbeit bietet fast allen Sinnen reiche Nahrung: Wunderschön anzusehen, Textur, Duft und Geschmack vom Feinsten!

Gleich am Vormittag haben wir eine Vielfalt an Blüten verzuckert und so als dekorative Dessert-Veredelung haltbar gemacht. Anstatt mit Eiweiß, was ich ja vor einigen Jahren schon einmal probiert habe, haben wir diesmal Gummi Arabicum verwendet. Gummi arabicum ist die älteste bekannte Gummiart und in der EU als Lebensmittelzusatzstoff E 414 zugelassen.

Ein halber Teelöffel des in Apotheken erhältlichen Pulvers in ein paar Esslöffeln Wasser klumpenfrei angerührt bildet die Flüssigkeit, die den Zucker auf den Blüten hält. Sehr empfindliche Blüten pinselt man vorsichtig damit ein, bevor man sie mit Zucker berieselt, größere bzw. etwas stabilere Varianten kann man auch direkt durch die Flüssigkeit ziehen und vor dem Zuckern ausschütteln.

Die so behandelten Blüten legt man anschließend sorgsam auf Backpapier aus und lässt sie ein paar Tage trocknen. Dann kann man sie mit dem scharfen Messer oder einer Rasierklinge vorsichtig von der Unterlage lösen und trocken und verschlossen lagern. Besonders die stark duftenden Sorten wie beispielsweise Akazie, Holunder oder Flieder riechen nicht nur herrlich, sondern schmecken auch so. Ein einfacher Kuchen wird mit dieser Deko wahrlich zum Luxus-Dessert. 🙂

Verzuckerte Blüten

Danach haben wir uns an die Zusammenstellung von Blütenmischungen gemacht, die wir dann zu Blütensalz und -zucker weiter verarbeitet haben. Hier kommen ebenfalls geschmacklich interessante Kombinationen zustande. Am besten mischt man dafür die getrockneten Pflanzenteile in einer Schüssel, bis einem der Geruch zusagt, und pulverisiert diese Mischung dann zusammen mit Zucker und Salz im Mixer. Natürlich kann man auch frische Blüten verwenden, allerdings muss man dann die fertigen Produkte erst in loser Schüttung auf einem Backblech trocknen lassen.

Für unsere Blütenschokolade haben wir eine bunte Mischung an Blüten zerkleinert und diese dann auf die Schokoladenmasse gestreut, die wir vorher im Wasserbad erhitzt und dann auf Backpapier aufgestrichen und kurz überkühlt haben.

Hier das Rezept für die Schokomasse:

  • 100 g Kakaobutter
  • 100 g Staubzucker (auch Xylit pulverisiert möglich)
  • 1 EL Mandelmus
  • 1/2 TL echt Vanille
  • 1 gestr. TL Maisstärke

Alles zusammen im Wasserbad vorsichtig schmelzen und mit dem Schneebesen klumpenfrei rühren. Flach ausgießen, kurz abkühlen lassen und Blüten verteilen.

Blütenmischung für Schokolade

Danach stellt man die Schokolade am besten in den Kühlschrank, damit sie hart wird, und löst sie dann vorsichtig vom Backpapier. Mit einem scharfen Messer kann man sie nun in kleinere Portionen zerteilen. Der zarte Blütengeschmack geht wirklich gut auf die Masse über – das Ergebnis ist ein ein zartschmelzender Schokotraum!

Blütenschokolade

Und zu guter Letzt haben wir sogar noch kleine Kräuterkissen befüllt. Karin, die Meisterschneiderin, hat für jeden drei kleine Kissen vorbereitet, die wir mit verschiedenen Kräutermischungen bestückt haben. Je nach Einsatzzweck (beruhigend, belebend etc.) haben wir uns wieder vorab in einer Schüssel Mischungen der entsprechenden Kräuter zusammengestellt und dann in die Beutelchen in etwas Schafwolle eingebettet eingenäht. Eine super Sache! Leicht geknetet entfalten die Pflanzen sofort ihren Duft und ihre Wirkung.

Neben der großen Freude, die jedesmal herrscht, wenn wir uns wiedersehen, war natürlich auch die Freude über den reich gedeckten Gabentisch am Ende des Tages groß:

Ergebnis von einem Tag Blütenarbeit

DANKE KARIN! 🙂