Ich hab ein neues Spielzeug: Einen kleinen Schreitbagger, den wir in einer Industrieauktion neuwertig und extrem günstig ersteigert haben. Abgesehen davon, dass das Baggern voll Spaß macht, ist es in vielen Dingen eine enorme Erleichterung. Der kleine Ententeich für unsere Vicki hätte mir wahrscheinlich mehrere Abende Schuften und ein kaputtes Kreuz gekostet. Stattdessen hab ich komfortabel „hydraulischer Maulwurf“ gespielt. 🙂
Die erste Herausforderung war allerdings, das Ding erst einmal an Ort und Stelle zu bekommen. Um das rund eine halbe Tonne schwere Gerät fortzubewegen, muss man es vorne mit der Schaufel in die Höhe heben und dann mittels der zwei Räder auf der Hinterachse nach vorne oder hinten schieben bzw. ziehen. An den vorderen beiden Auslegern sitzen nur zwei Zacken, die sich beim eigentlichen Baggern in die Erde stemmen und so als Gegenlager zur ausholenden Baggerschaufel dienen.
Ein kleiner 7,5 PS starker Motor treibt eine Hydraulikpumpe an, die den Druck für die Zylinder erzeugt, die wiederum über Ventile entsprechend angesteuert werden.
Mit zwei Hebeln bedient man die insgesamt vier Hydraulikzylinder:
- Links – links/rechts: Schwenkt den ganzen Baggerarm nach links bzw. rechts.
- Links – vor/zurück: Schwenkt den vordersten Ausleger vor bzw. zurück. Damit zieht man quasi die Baggerschaufel durch die Erde.
- Rechts – links/rechts: Schwenkt die Baggerschaufel selber. Damit nimmt man die Erde auf bzw. entleert sie aus der Schaufel .
- Rechts – vor/zurück: Schwenkt den ersten Ausleger hinauf bzw. herunter. Damit hebt und senkt man den ganzen Baggerarm und kann den Bagger zur Fortbewegung auch vorne anheben.
Es braucht nur erstaunlich wenig Zeit, bis man kaum mehr über die Bedienung nachdenken muss. Während ich die ersten 50 Meter beim Fortbewegen der Maschine den Garten – ähem – etwas vertikutiert habe, hat man meine Spur auf der zweiten Streckenhälfte zum Ziel kaum mehr erkennen können.
Und erstaunlicherweise ist das Baggern selber noch einfacher. Und voll lustig! Mittlerweile versuch ich schon, Feingefühl mit der Schaufel zu entwickeln und genau die Portion Erde aus dem Boden zu holen, die ich mir vorgenommen hab. Das Loch für den Ententeich war eine Arbeit auf ein paar Minuten – mit Krampen und Schaufel hätte mich das Stunden gekostet.
Voll cool, das Ding! Ich hab eine große Freude und viel Spaß damit!
Die Anschaffung könnte aber nun weitere Folgekosten nach sich ziehen: Ich bin ja dauernd am Aufforsten des alten Obstgartens. Und das einzige Argument, das mich zumeist daran gehindert hat, noch die eine oder andere Baum-Rarität einzukaufen, war die Buddelei und das darauffolgende Kreuzweh. Das fällt ab sofort weg, und Gärtnereien und Baumschulen muss ich in nächster Zeit wohl mit dem großen Lastwagen und einer dicken Brieftasche anfahren. 😀
