Luffa-Schwamm Marke Eigenbau

Dieses Jahr hab ich testweise Luffa-Gurken angebaut – aus Saatgut, das ich im Frühjahr auf der Raritätenbörse im Botanischen Garten in Wien erstanden habe. Die Pflanzen haben sich als sehr pflegeleicht herausgestellt, Hitze und Trockenheit gut vertragen, und werden nun sukzessive erntereif.

Die Luffa-Gurke, oder auch Schwammkürbis genannt, ist eine Vertreterin der Familie der Kürbisgewächse. Sie wächst wild in tropischem Klima in langen Ranken und bringt gurkenähnliche längliche Früchte hervor.

Die jungen Früchte kann man ähnlich unseren Zucchinis als Gemüse zubereiten. In Asien ist dies auch die verbreitetste Art der Verwendung. Im Westen hingegen kennt man die Frucht in erster Linie als Bade- und Putzschwamm. Dafür werden sie erst dann geerntet, wenn die äußere Hülle sich ins Gelbe verfärbt und kleine braune Punkte bekommt.

Genau dies hab ich mit dem ersten kleinen Schwammkürbis meiner Plantage probiert. Die größeren Exemplare werden noch ein bischen Reifezeit brauchen.

So sehen die Früchte im Jungstadium aus:

Junger Schwammkürbis

Sie können auch relativ lang werden:

Schwammkürbis

Ein kleines, bereits gelbes und angetrocknetes Exemplar hab ich nun geschält und aus den inneren Hohlräumen die reifen Samen herausgeklopft:

Hohlräume mit Samen im Schwannkürbis

Hier die Samen:

Samen Luffa-Gurke

Unter fließendem Wasser hab ich daraufhin die anhaftenden Reste von Fruchtfleisch herausgewaschen und -gedrückt und den Schwamm dann nochmal übertrocknet.

Luffa-Gurke aus Eigenanbau

Das Ergebnis ist faszinierend! Ein extrem angenehmer, weicher Schwamm, den man sogar problemlos für einen leichten Peeling-Effekt im Gesicht einsetzen kann. Da kommt meines Erachtens kein synthetisches Produkt mit. Und das Beste: Alles wächst im eigenen Garten!

Es reifen im Moment noch mehrere sehr große Exemplare auf den Luffa-Ranken. Ich hoffe, dass auch sie noch reif werden. Bei dem großen Angebot werde ich natürlich versuchen, die Früchte als Küchenschwamm und eventuell auch als Füllmaterial für Polster und Patschen einzusetzen.

Kaum zu glauben eigentlich: Diese Wunderdinger wurden Anfang des 20. Jahrhunderts noch als Ölfilter in Dampfschiffen eingesetzt! In Paraguay fertigt man sogar heute noch Paneele für den Hausbau daraus. Voll spannend!

Mich würde es auf jeden Fall freuen, wenn ich mit der Ernte den Jahresbedarf an Spülschwämmen decken und damit einem weiteren unökologischen Kunststoff-Ding im Haushalt Lebewohl sagen könnte.