Interessantes über Moose

Die beiden Ausbildungstage zur Kräuterpädagogin diese Woche waren wieder sehr spannend.  Wir haben viel über Böden und ökologische Anbaumethoden gelernt und am Freitag wieder ein opulentes Wildkräuter- und Wurzelmenü gekocht. Das Interessanteste waren jedoch die weiterführenden Informationen über Moose, mit denen ich mich selber ja schon vor einiger Zeit beschäftigt habe. Wir waren im Wald, haben Laubmoose gesammelt und daraus eine pilzhemmende und antiseptische Tinktur angesetzt.

Prinzipiell gibt es Leber-, Horn– und Laubmoose – alle Vertreter der Sporenpflanzen, die zur Vermehrung keine Blüten bilden und vor rund 400 Millionen Jahren entstanden sind. Während Lebermoose in weiten Teilen geschützt sind, sind die Hornmoose in den vertretenen 12 Arten nicht wirklich relevant. Von den Laubmoosen gibt es jedoch unzählige Arten, die zudem sehr schwer bestimmbar sind.

Diese kann man problemlos verwenden – allerdings nur für die äußerliche Anwendung! Innerlich wurden Lebermoose früher – dem Namen entsprechend – bei Lebererkrankungen verwendet. Dafür gibt es jedoch unbedenklichere und wirksamere Wildpflanzen. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden etliche (Torf-)Moos-Arten als Auszug gegen Hals-, Mandel- und Ohrenentzündungen oder auch Ekzeme und Verbrennungen genutzt.

Ein bisschen aufpassen sollte man jedoch trotzdem, wo man die Pflanzen sammelt. Sie reichern Schwermetalle an, weshalb man sie am besten daheim im Garten oder in unberührten Waldstücken sammelt.

Sie enthalten Flavonoide, Phenole, Stärke, Zellulose (jedoch kein Lignin!), natürlich Chlorophyll (grüne Farbe!) und Ölkörper mit terpenartigen Verbindungen. Letztere sind für die stark antiseptische Wirkung der Moose verantwortlich. Genau diese kann man sich in Form einer sehr wirksamen Tinktur zunutze machen:

Laubmoos-Tinktur

Man sammelt ein kleines Glas voll Laubmoos und zieht es in Korn oder Wodka (rund 40 % Vol) ein bis zwei Tage aus. Nach dem Abseihen ergibt dies ein extrem wirksames Mittel gegen Bakterien und Schimmel – z.B. für die Fliesenfugen im Bad. Der große Vorteil gegenüber den herkömmlichen, industriell hergestellten Mitteln: Es sind keine Nebenwirkungen zu erwarten, genauso wenig wie das beschleunigte Züchten von resistenten Bakterienstämmen. Stoffe wie Triclosan sind diesbezüglich schon sehr stark in Verruf gekommen. Viele Medien berichten seit Jahren darüber, z.B.:

Da kommt mir diese biologische Alternative sehr gelegen. 🙂

Im Grunde ist diese Resistenzbildung ein natürlicher Anpassungsvorgang, der jedoch durch den Einsatz von keimtötenden Reinigungsmitteln und Antibiotika massiv beschleunigt wird, wie ich gelesen habe. Das Thema wird immer akuter: Das österreichische Gesundheitsministerium und auch die EU veröffentlichen bereits jährliche Resistenzberichte: https://www.ages.at/themen/ages-schwerpunkte/antibiotika-resistenzen/resistenzberichte/#
Die ganze Thematik ist voll interessant, und ich hab mir vor kurzem das (leider ziemlich teure) Buch Pflanzliche Antibiotika von Stephen Harrod Buhner besorgt. Sobald ich wieder ein bisschen Luft hab, wird gelesen und berichtet.

Ich werde die Wirkung meiner Moostinktur auf jeden Fall in Kürze testen und in einem Update hier darüber schreiben.