2018 – ein Jahresrückblick

Man sollte vermutlich das Jahr nicht vor Silvester loben, aber einen vorsichtigen Jahresrückblick kann man Anfang Dezember bereits wagen. Es war ein sehr anstrengendes, aber auch unglaublich lohnendes Jahr. Ich hab viel gelernt, sowohl fachlich als auch auf der persönlichen Ebene.

Zuweilen wäre mir der Alltag mit Beziehung, Firma (DSGVO!), Kräuterpädagogik-Ausbildung, Baustelle, Haushalt, Tieren, Garten uvm. fast zuviel geworden. Rückblickend weiß ich nicht, wie ich das alles gedeichselt habe. Aber alle Vorhaben sind ganz gut gelungen, die Alltagsbereiche in Ordnung und die Umsatzzahlen in meiner Firma konnte ich sogar leicht erhöhen. Der Preis dafür waren aber doch etliche Wochenenden, an denen einfach die Luft raus war, und ich wider Willen auch schon mal mehr als 12 Stunden durchgeschlafen habe.

Die extremen Stressphasen haben aber auch einiges an Erkenntnis gebracht, nämlich dass ich mich einfach noch viel mehr von Perfektionismus und strikter Planung verabschieden muss. Hab ich an (leider einigen) Tagen mein Plansoll nicht geschafft, so wars letztendlich eigentlich nie ein ernstes Problem. Einen groben Plan für die kommenden Vorhaben und Projekte zu haben ist gut, aber allzu detaillierte Vorschauen braucht man definitiv nicht zu erstellen. Es kommt sowieso immer anders, als man denkt. Das einzig Wichtige ist vermutlich eine halbwegs vernünftige Priorisierung der Dinge, die zu tun sind. Irgendwie geht’s dann schon immer wieder rundum.

Rückblickend sind mir gerade in diesem Jahr viele Dinge erst so richtig bewusst geworden, die mein Leben stark bestimmen. Und glücklicherweise sind das eigentlich ausschließlich positive.

Was besonders auffällt ist, dass 2018 viele neue – ausnahmslos wunderbare – Menschen in mein Leben gekommen sind. Zum einen natürlich durch die Ausbildungen, zum anderen aber auch durch die zahlreichen Erlebnisse und Beschäftigungen in der Freizeit, für die interessanterweise auch immer noch Platz war. So war ich mit Herbert beim Roger Waters Konzert in der Wiener Stadthalle und im Schwimmenden Salon, mit Papa beim Austrian Air Fest und Red Bull Air Race, mit Mama bei Handwerkskursen, in Theater und Kabarett, auf den Wiener Zitrustagen und der Raritätenbörse, auf Kräuterworkshops und vielen, vielen Treffen mit lieben Freunden. Ein reiches Jahr also in jeder Beziehung!

In hab in vieler Hinsicht gelernt, die Menschen und Dinge einfach so zu nehmen, wie sie sind, und nicht alles be- und manchmal sogar ver-urteilen zu müssen. Das bringt eine gewisse Entspanntheit in den Alltag, die ich um keinen Preis mehr missen möchte. Ich kenne Menschen, die exzessiv Yoga und Meditation betreiben, und dennoch im Alltag von vielen ihrer Zeitgenossen mit Inbrunst behaupten, er oder sie „hätte einen Vogel“. Sehr zentriert und gelassen wirken sie dabei jedenfalls nicht. Und das soll jetzt keine Wertung sein. 😉

Mir ist auch sehr stark bewusst geworden, dass es nicht glücklich macht, einfach nur halbwegs erfolgreich zu sein. Wem es gut geht, fällt meines Erachtens schlichtweg die Verantwortung zu, auch viel zu geben. Erfolg ist keineswegs immer nur die Frucht großer Anstrengung. Es gehört meistens auch eine Riesenportion Glück dazu. Und das haben leider nicht alle, auch wenn sie noch so hart arbeiten.

Gerade deshalb gilt: Wer viel hat, hat auch viel zu geben. Und genau dieses Geben und Teilen ist es, was das Salz in der Suppe des Lebens ausmacht. Geld macht nicht glücklich, wenn man es hat, sondern nur, wenn man es gemeinsam mit lieben Menschen ausgibt und teilt. Wissen macht zwar Freude, wenn man es hat, befriedigt aber viel mehr, wenn man es an andere weitergibt und damit vermehrt. Ein großes Haus zu bewohnen ist zwar sehr angenehm, aber wirklich lohnend ist es nur dann, wenn man es immer wieder mit Freunden füllt. Eigener Erfolg macht zwar Freude, aber noch viel mehr der Umstand, wenn man anderen durch das eigene Wirken selber zum Erfolg verhelfen kann. Und auch so „Banalitäten“ wie gutes Essen oder ein Ausflug in die schöne Natur oder ins Theater sind einfach hundertmal wertvoller, wenn man liebe Menschen dazu einlädt.
Angelehnt an die Sendung mit der Maus: Klingt schwülstig, ist aber so.

In diesem Sinne wünsche ich mir, dass das Jahr so endet, wie es verlaufen ist: Meinetwegen anstrengend, wenn es denn nicht anders geht, aber genauso reich und lohnend an Freundschaften und Erlebnissen.
Für 2019 kann ich mir eigentlich nicht viel mehr wünschen, als dass es so weiter geht. 🙂