Dies und das aus der Küche

Für größere Projekte und Versuche war diese Woche überhaupt keine Zeit. Lediglich in der Küche hab ich mich ein bisschen betätigt, nachdem ich Haus und Garten für die heutige Nacht sturmfest gemacht hab. Die restlichen Tomaten sind konserviert, die Chilis liegen zum Trocknen ausgebreitet und Kräuter und Exoten wurden zu Pestos und Saft eingekocht.

Die beiden dieswöchigen Ausbildungstage zur Kräuterpädagogin haben mich wieder voll motiviert, am Wochenende wenigstens ein bisschen etwas in dieser Richtung zu werkeln. Das wunderbare Weißdornpesto, das wir am Freitag im Kurs zubereitet haben, hab ich zwar noch nicht nachgekocht, aber dafür etliche andere Kräutermischungen, die uns nun hoffentlich über den Winter bringen.

Weißdornpesto auf Toastbrot mit Birnenscheiben

So hab ich beispielsweise meine Bestände an wildem Rucola geplündert und zusammen mit Vogelknöterich in Olivenöl passiert. Das ergibt eine würzige und doch milde Kräutermischung, die man jederzeit mit geriebenen Nüssen und Parmesan zu einem schmackhaften Pesto weiterverarbeiten kann. Natürlich kann man das Pesto gleich fertig zubereiten, aber ich finde, dass die Kräuter ohne die anderen Zutaten einfach länger halten. Wichtig ist es, sauber zu arbeiten und das Grünzeug immer mit Öl bedeckt zu halten. Ich bewahre die Gläser zudem im Kühlschrank auf, solange es im Keller noch nicht richtig kalt ist.

Gestern hab ich beim Einkaufen sehr große Champignons gekauft, die ich dann gleich mit einer Kräuterpaste gefüllt und überbacken hab. War sehr gut!

Dafür hab ich eine Zwiebel und ein paar Knoblauchzehen klein geschnitten und angeröstet. Die Stiele der Schwammerl hab ich dann ebenfalls klein geschnetzelt zugegeben und kurz mitgedünstet. Parallel dazu hab ich eine Handvoll Sonnenblumenkerne mit einer bunten Kräutermischung aus dem Garten geschreddert. Beide Teile gemischt und nach Belieben gewürzt werden dann in die Champignonköpfe gefüllt, mit etwas Parmesan bestreut und bei 200 Grad im Ofen rund 20 Minuten überbacken. Damit die Pilze nicht trocken werden, hab ich sie vorher noch mit ein bisschen Kräuteröl eingepinselt.

Aus …

Kräutermischung

… wird zusammen mit den Sonnenblumenkernen …

Kräutermischung mit Sonnenblumenkernen

… und vermischt mit …

Paste aus Zwiebel, Knoblauch, Champignons

… die Füllung für die Riesenchampignons:

Riesenchampignons

Das Ergebnis: Ein schmackhaftes und auch gesundes Hauptgericht. Wir waren mit je drei Stück mehr als satt.

Gefüllte Champignons

Verwertet hab ich auch noch meine Kiwanos (Horngurken). Das Aroma der Pflanzen ist schwer zu beschreiben, aber wirklich gut. Irgendwie zitronig, aber auch mollig wie Honigmelonen oder Bananen. Ich hab das grüne Fruchtfleisch samt der Kerne jedenfalls herausgeschabt und mit ein bisschen getrocknetem Steinklee (leichtes Cumarin-Aroma) zu einem feinen Sirup verarbeitet.

Kiwanos

Dafür hab ich die Mischung einfach mit heißem Wasser übergossen und ziehen lassen. Dann abgeseiht, nach Belieben (und gewünschter Haltbarkeit) gezuckert, nochmal ganz kurz aufgekocht und heiß in Einmachgläser abgefüllt. Sehr fein – vom Geschmack her etwas ganz Besonderes.

Meine Luffas werden auch nach und nach reif. Mittlerweile kann ich schon größere Schwamm-Exemplare ernten.

Luffa-Ernte

Und zu guter Letzt war ich noch so motiviert von den Informationen über die Verwendung von Springkraut-Samen, dass ich nochmal ausgeschwärmt bin und mir eine Schüssel voll zusammengeklaubt habe. Vielfach wird die Pflanze ja als aggressiver Neophyt dargestellt. Allerdings muss man ehrlich sagen, dass es nach dem trockenen Sommer um diese Zeit wohl die beste verbleibende Bienenweide darstellt und als einjähriges Kraut durch eine Mahd im Frühjahr – oder eben durch eifriges Sammeln der Samen – relativ leicht im Zaum gehalten werden kann. Laut Wikipedia kommen bereits andere Forstwirtschaftseinrichtungen zu dem Schluss, dass das Kraut weder die Waldverjüngung behindert noch gravierende Auswirkungen in Forsten nach sich zieht.

Mir soll’s Recht sein. Die nektarreichen Blüten kann man zu einem schön gefärbten Sirup verarbeiten. Ich hab sie lieber den Bienen überlassen und mich auf die zahlreichen Samen gestürzt, die man am besten in ein übergestülptes Sackerl „hüpfen“ lässt. sie haben ein wirklich feines Nussaroma und können sowohl frisch (ev. geröstet) als auch getrocknet gegessen werden. Hier meine Ausbeute, die nun zu Trocknen ausliegt:

Springkrautsamen

Die Samen werden im Winter Müslis, Pestos und viele andere Gerichte bereichern.

Das war’s für diese Woche. Viel hab ich nicht weitergebracht, aber wenigstens ein paar neue schmackhafte und auch gesunde Wintervorräte angelegt. 🙂